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Laut einem Bericht von IDC verzeichnet der IT-Sektor 2025 voraussichtlich sein bestes Jahr seit beinahe drei Dekaden. „Schuld daran“ – welch Überraschung – sind die massiven Investitionen in KI-Infrastruktur. Die Marktforscher gehen davon aus, dass die weltweiten Ausgaben für IT (Hard- und Software sowie IT-Services) in diesem Jahr 4,25 Billionen Dollar erreichen.

Das entspricht einem Anstieg von 14 Prozent – das stärkste Wachstum seit 1996, als die Einführung von Windows 95 sowie die zunehmende PC-Nutzung und Internetverbreitung die IT-Ausgaben maßgeblich antrieben. Die gesamten IKT-Ausgaben (einschließlich Telekommunikation und Dienstleistungen) sollen laut IDC in diesem Jahr nahezu sieben Billionen Dollar erreichen.

Data-Center-Ausgaben explodieren

„KI ist das Schlagwort für die Entwicklung des IT-Marktes im Jahr 2025“, erklärt Stephen Minton, Group Vice President bei IDC. „Allerdings konzentriert sich der Großteil der tatsächlichen KI-Investitionen in diesem Jahr auf die Infrastruktur der Serviceprovider. Diese KI-Investitionen werden zum Teil durch Unternehmensausgaben für zentrale IT-Produkte und -Dienstleistungen unterstützt, die eine starke Einnahmequelle der Service Provider bilden.“

IDC geht davon aus, dass die Investitionen in Data-Center-Infrastruktur in diesem Jahr fast eine halbe Billion Dollar erreichen. Das entspricht einem Anstieg um 86 Prozent gegenüber 2024.

KI-Narrativ auch 2026 intakt

Auch für das nächste Jahr sieht die Prognose für den IT-Sektor positiv aus. Zwar werde viel darüber spekuliert, wie und wann sich dieser Zyklus abschwächen könnte, erklären die Marktforscher. Bislang gebe es aber keine Anzeichen für eine Konjunkturabkühlung, und Umfragen zeigten weiterhin, dass die meisten Unternehmen trotz anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheit ihre IT-Budgets im Jahr 2026 erneut erhöhen wollen.

„Unsere Basisprognose geht von einer stabilen Wirtschaft aus, die teilweise durch anhaltende KI-Investitionen gestützt wird“, kommentiert IDC-Analyst Minton. „Selbst in einer moderaten Rezession würden die meisten IT-Ausgaben weiterlaufen. Die Wahrscheinlichkeit eines ‚perfekten Sturms‘ wie beim IT-Markteinbruch im Jahr 2001 bleibt gering.“

Mercedes-Benz

Die Arbeitswelt steht vor einer weiteren tiefgreifenden Transformation – angeführt von humanoiden Robotern. Die Stuttgarter Unternehmensberatung Horváth kommt in ihrer Studie „Redefining Operations with Humanoid Robots“ zu dem Ergebnis, dass bis 2030 allein in den USA und China rund eine Million menschenähnlicher Roboter arbeiten werden.

Die neue Generation dieser Maschinen, von Herstellern wie Figure AI, Tesla, Apptronik oder Digit produziert, ist so groß und schwer wie Menschen, Sie erreichen Geschwindigkeiten von über zehn Stundenkilometern, was einem durchschnittlichen Jogging-Tempo entspricht.

Erste Anwendungen

Die Humanoiden werden vorrangig in der Produktion und Logistik zum Einsatz kommen – etwa in der Automobilindustrie. So arbeitet etwa die Figure 02 des kalifornischen Unternehmens Figure AI bereits seit einem Jahr im US-Werk Spartanburg von BMW. Und bei Mercedes-Benz ist der humanoide Apollo von Apptronik am Start. Die erste Serienproduktion für den industriellen Piloteinsatz und frühe Anwendungen werden bereits für 2026 erwartet.

Die Studie geht davon aus, dass die Roboter ihre Aufgaben in Logistik und Produktion weit effizienter erfüllen werden, als es Menschen möglich ist. Nach konservativer Berechnung und den Erfahrungen aus Pilotprojekten werden die Humanoiden 3,5-mal so effizient sein wie ihre menschlichen Vorbilder. Dabei soll sich die Qualität der Arbeit nahezu verdoppeln.

Effizienter als jeder Mensch

Für die Humanoiden spricht noch ein anderer Aspekt: Sie benötigen, abgesehen von wenigen Ladeunterbrechungen, keinerlei Erholung oder Ruhezeiten. Dank hoher Batteriekapazitäten und der Fähigkeit, ihre Instandhaltung und das Laden weitgehend selbstständig zu übernehmen, können sie lange Arbeitszeiten leisten.

BMW Group

Wirtschaftlich seien die Roboter, so Horváth, bereits heute hoch attraktiv. Die Wirtschaftsberatung geht davon aus, dass ein Humanoid Ende des Jahrzehnts etwa 55.000 Dollar kosten wird. Die Anschaffung rechne sich aktuell schon nach circa 20 Monaten – allerdings exklusive der initialen Setup-Kosten. Mit sinkenden Kosten und steigender Leistung sei in Zukunft eine deutlich frühere Amortisierung zu erwarten.

Humanoide als Allrounder

Die Entwicklung geht rasant von Single-Purpose- hin zu Multi-Purpose-Robots. Horváth-Partner Andreas Brauchle prophezeit, dass schon ab 2028 Humanoide Teilprozesse übernehmen können. Später seien sie dann auch in der Lage, mehrstufige Aufgaben in Logistik und Produktion auszuführen. Die Spitze der Entwicklung sollen dann ab 2035 General-Purpose-Roboter bilden, die in verschiedenen Bereichen einsetzbar sind.

Die Roboterkollegen werden den Menschen dann im Alltag fast überall übertreffen. Dank taktilen Lernens mit den Fingerspitzen seien sie künftig auch im Haushalt sowie in der Alten- und Krankenpflege effektive einsetzbar. Auch in Sachen Kommunikation und Interaktion holten die Humanoiden auf, so dass sie Horváth zufolge auch hier ihren menschlichen Kollegen bald nicht mehr nachstünden.

Zögerliche Führungskräfte

Trotz dieser Vorteile und der Aussicht auf Effizienzgewinne plant nur ein geringer Teil der Führungsebene, in die Technologie zu investieren. So zeigt die Horváth-Studie, dass lediglich 39 Prozent der Vorstands- und Geschäftsführungsmitglieder von produzierenden Unternehmen beabsichtigt, in den kommenden zwei Jahren signifikant in Entwicklung und Tests der neuen Robotergeneration zu investieren.

Angesichts der Vorteile sei dies ein zu geringer Wert, mahnen die Horváth-Experten. „Unternehmen sollten den Einsatz menschenähnlicher Roboter jetzt initiieren“, fordert Brauchle. Besonders die Autoindustrie habe durch einen Vorsprung bei der Robotics-Implementierung die Chance, Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich zurückzugewinnen.

Skaylink

Künstliche Intelligenz ist längst in den Fachabteilungen angekommen. Oft schneller, als der IT lieb ist. Ein klassisches Szenario: Die HR-Abteilung möchte ein innovatives Tool zur Bewerberanalyse nutzen oder das Marketing experimentiert mit generativer KI für die Homepage. Doch wenn Fachbereiche eigenmächtig vorpreschen, entstehen Risiken. Wie stellt man sicher, dass keine sensiblen Firmendaten in öffentlichen KI-Modellen landen? Wie verhindert man, dass Mitarbeiter unkontrolliert auf Anwendungen zugreifen?

Die Antwort liegt nicht allein in der Technologie. Während die technische Einstellung oft in wenigen Stunden erledigt ist, liegt die eigentliche Herausforderung – und rund 80 Prozent der Arbeit – darin sicherzustellen, dass die Sicherheitsrichtlinien im Unternehmen im Arbeitsalltag auch tatsächlich gelebt werden.

Hier ist ein Leitfaden am Beispiel des Microsoft Ökosystems, wie Unternehmen KI-Projekte sicher aufgleisen.

Der digitale Türsteher: Identity & Access Management

Der erste Schritt zu einer sicheren KI-Umgebung ist die Frage: Wer greift eigentlich auf was genau zu? Sicherheit beginnt bei der Identität. Es muss zweifelsfrei geklärt sein, dass die Person, die auf eine KI-Applikation zugreift, auch wirklich dazu berechtigt ist.

Hier fungieren Lösungen wie Microsoft Entra ID als digitaler Türsteher. Über Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) oder biometrische Merkmale wird sichergestellt, dass Identitäten verifiziert sind, bevor ein Zugriff auf SaaS-Applikationen oder KI-Modelle gewährt wird. Skaylink setzt hierbei auf strikte Zero-Trust-Prinzipien. Jede Anfrage wird geprüft, als käme sie aus einem unsicheren Netzwerk.

Datenklassifizierung: Keine Geheimnisse für den Chatbot

Das größte Risiko bei der Nutzung von KI ist der ungewollte Abfluss von Daten. Besonders kritisch wird es, wenn hochvertrauliche Finanzreports oder personenbezogene Daten wie Ausweisnummern ungefiltert in öffentlichen Chatbots landen.

Unternehmen müssen deshalb ein klares Klassifizierungsschema etablieren: Was ist „Public“, was ist „Confidential“, was ist „Highly Confidential“? Technologisch lässt sich dies mit Microsoft Purview abbilden. Über sogenannte Sensitivity Labels und Data Loss Prevention (DLP) Policies wird technisch unterbunden, dass ein Mitarbeiter versehentlich (oder absichtlich) eine als „streng vertraulich“ markierte Datei in eine externe KI-Anwendung kopiert oder per Mail versendet. Skaylink unterstützt Unternehmen dabei, diese Logiken nicht nur zu konfigurieren, sondern sie auch organisatorisch in den Köpfen der Mitarbeitenden zu verankern.

Responsible AI: Den Kontext wahren

Wer eigene KI-Modelle trainiert oder anpasst, muss sicherstellen, dass diese den ethischen und geschäftlichen Standards entsprechen. Ein Bot für ein Industrieunternehmen soll Fragen zur Qualitätssicherung oder zu Bestellungen beantworten – und nicht Empfehlungen für den Kinoabend geben oder, noch schlimmer, Anleitungen für illegale Aktivitäten liefern.

Mit Azure Machine Learning lassen sich KI-Modelle so konfigurieren, dass sie im definierten Business-Kontext bleiben (Responsible AI). Zudem spielen Datensouveränität und der „digitale Tresor“ eine immer größere Rolle: Durch die Nutzung von Hyperscaler-Infrastrukturen mit strengen Verschlüsselungen (wie Azure Key Vault) behalten Unternehmen die Hoheit über ihre KI-Modelle und Daten, oft sogar in einer Weise, dass selbst der Cloud-Provider keinen Zugriff auf die Schlüssel hat.

Echtzeit-Monitoring: Angriffserkennung rund um die Uhr

Selbst die besten Leitplanken schützen nicht vor jedem Szenario. Ein kompromittiertes Endgerät oder eine DDoS-Attacke mitten in der Nacht erfordern sofortiges Handeln. Manuelle Überwachung ist hier unmöglich.

Für solche Notfälle gibt es das SIEM-System (Security Information and Event Management) wie beispielsweise Microsoft Sentinel. Es führt Daten aus Identitäten, Endgeräten und Applikationen zusammen und schlägt Alarm, wenn Anomalien auftreten – etwa, wenn ein Zugriff zu ungewöhnlichen Zeiten oder von ungewöhnlichen Orten aus erfolgt.

Plattform statt Flickenteppich

Die Herausforderung bei der KI-Sicherheit liegt oft in der Fragmentierung. Viele Unternehmen nutzen einen Flickenteppich aus verschiedenen Sicherheitslösungen, die nicht miteinander kommunizieren. Der Ansatz von Skaylink ist es, diese Silos aufzubrechen. Durch die Konsolidierung auf der Microsoft-Plattform greifen Identitätsmanagement, Datenklassifizierung und Bedrohungsanalyse nahtlos ineinander.

Technologie ist dabei der Enabler, aber der Erfolg steht und fällt mit der Umsetzung im Team. Skaylink hilft dabei, nicht nur die Regler richtig einzustellen, sondern die Sicherheitskultur im Unternehmen nachhaltig zu etablieren.

AWS | Noah Berger

Die Ankündigung von Amazons neuer Foundation-Model-Familie Nova 2 auf der re:Invent 2025 ist exakt die Art von KI-Angebot, die wir von Amazon Web Services (AWS) erwartet haben. Und ehrlich gesagt sollte dieses neue Angebot jeden Cloud-Architekten, der Dinge gerne hinterfragt, nervös machen. Die Nova-2-Familie ist eng mit Amazon Bedrock integriert und Teil eines wachsenden Ökosystems, das auf “Frontier Agents” und dem AgentCore-Framework aufbaut. Das Narrativ, das AWS damit verknüpft, klingt überzeugend: bessere Modelle, bessere Tools und eine singuläre Plattform, um KI-Agenten zu erstellen, bereitzustellen und zu skalieren.

Und doch ist das Ganze problematisch. Nicht, weil die Nova-2-Modelle technisch schwach wären. Das Problem ist vielmehr strategischer Natur – und betrifft vor allem diejenigen Kunden, denen Unabhängigkeit, Portabilität und langfristiger Mehrwert wichtig sind. AWS will Ihnen nämlich nicht nur neue Modelle verkaufen, sondern gleich eine ganze “Weltanschauung”. Diese fußt auf der Grundvoraussetzung, dass Ihre Agentic Fabric, Datenflüsse und Betriebsmuster tief in der AWS-Cloud verwurzelt sind.

Vom Mehrwert zum Lock-In?

Lock-in ist ein Spektrum – und das Ökosystem rund um die Nova-2-Modelle, Bedrock und AgentCore versetzt Sie weit ans untere Ende dieses Spektrums. Auf dem Papier erhalten Sie Komfort: native Integrationen, verwaltete Infrastruktur, Observability und Sicherheitsprimitive, die die von AWS definierten, agentenbasierten Konstrukte verstehen. In der Praxis verankern Sie allerdings den Kern Ihrer aufstrebenden KI-Fähigkeiten in APIs, Laufzeiten und Orchestrierungssemantiken, die ausschließlich innerhalb des AWS-Kosmos existieren.

Unternehmen sollten sich deshalb fragen: Wollen Sie mit Blick auf die nächsten sechs Quartale oder die nächsten sechs Jahre optimieren? Denn es ist sehr wahrscheinlich, dass die Nova-2-Modelle und das zugehörige Ökosystem Sie in den nächsten sechs Quartalen produktiver machen werden. Die Kosten, die damit verbunden sind, aus diesem Ökosystem “heraus” zu migrieren (oder eine zweite Cloud einzubinden), dürften in den nächsten sechs Jahren allerdings dramatisch steigen. Schließlich sind Ihre Agenten dann auf die Tool-APIs, das Observability- und Security-Modell von AWS ausgerichtet. Und diese Kopplung ist nicht bloß theoretischer Natur: Sie ist in jeder Zeile Code und jedem Workflow, den Sie erstellen, fest verankert.

Das stört Sie vielleicht weniger, wenn Sie KI als vorübergehendes Experiment betrachten. Wenn Sie jedoch davon ausgehen, dass Agentic-AI-Systeme sich künftig zum operativen Nervensystem von Unternehmen entwickeln werden, ist es alles andere als ein Vorteil, diese kritische Fähigkeit innerhalb des Ökosystems eines einzelnen Anbieters zu konzentrieren. Sondern ein strategisches Risiko.

Die Cloud-Native-Einbahnstraße

Eine “Agentic Fabric” bezeichnet ein Mesh von KI-Agenten, die über verschiedene Datenquellen, Anwendungen und Infrastrukturen hinweg denken, handeln und zusammenarbeiten können. In der Vision von AWS handelt es sich dabei um eine Cloud-native Struktur, in der Agenten in Services wie Bedrock eingebettet und mit Lambda, Step Functions, EventBridge und einer wachsenden Zahl von KI-fähigen Datendiensten verbunden sind. Diese Struktur funktioniert reibungslos. Aber nur, solange Sie innerhalb ihrer Grenzen bleiben.

Die Alternative dazu wäre eine Cloud-portable Struktur. Anstatt direkt auf geschlossenen, herstellerspezifischen Agenten-Frameworks aufzubauen, definieren Sie Agenten anhand offenerer Abstraktionen. Etwa:

• modellunabhängigen Interfaces,
• Cloud-übergreifenden Orchestrierungs-Tools, und
• Datenzugriffsebenen, die nicht von einem bestimmten Speicher- oder Event-Modell eines Herstellers ausgehen.

Sie können Agenten weiterhin auf AWS ausführen, aber eben auch in anderen Clouds, On-Premises oder in Edge-Umgebungen. Und zwar ohne sie von Grund auf neu schreiben zu müssen.

Die Nova-2-Modellfamilie und die zugehörigen Tools lenken Sie stark in Richtung Cloud-native – und weg von Cloud-portable. Wenn Ihre Agenten von AWS-spezifischen Funktionen abhängig sind – beispielsweise den proprietären Agenten-Orchestrierungsprimitiven von Bedrock oder den nur für AWS verfügbaren Plug-in-Mustern, ist Portabilität passé. Die Kosten für einen Umstieg beschränken sich dann nicht mehr nur darauf, den Modell-Endpunkt zu ändern. Sie umfassen außerdem den Aufwand, die Reasoning-, Handlungs- und Integrationsfähigkeiten der Agenten neu zu implementieren. Das macht Multi-Cloud-Strategien in der Praxis zunichte – auch, wenn diese in der PowerPoint-Präsentation noch so gut aussehen.

Komplexitätskomplikationen

AWS verkauft Nova 2 und AgentCore als Werkzeug, um komplexe Prozesse zu vereinfachen. Das trifft in gewisser Weise auch zu: Kunden erhalten vereinheitlichte Observability, integrierte Security und vorgefertigte Pattern, um sichere, produktionsreife KI-Agenten aufzusetzen. Komplexität wird damit allerdings nicht beseitigt, sondern lediglich in einer Black-Box gekapselt – über die die Anwender keinerlei Kontrolle haben.   

Das heißt auch: Treten Fehlfunktionen oder Abweichungen auf, sind die Kunden von den Release-Zyklen von AWS abhängig. Sie benötigen auch weiterhin Teams, die das Verhalten der Agenten en Detail verstehen. Aber diese werden Probleme in Systemen diagnostizieren, die durch den Code und die Richtlinien des Anbieters definiert sind, nicht durch die eigenen. Das ist eine neue Form der Fragilität: Anstatt Komplexität selbst zu besitzen (die Sie sehen und managen können), mieten Sie diese – und hoffen dann darauf, dass alles gut geht.

Darüber hinaus müssen Betriebsteams damit nicht nur verteilte Cloud-native Systeme verstehen, sondern auch das eingebettete emergente, probabilistische Verhalten von KI-Agenten. Wenn Ihre Observability-, Governance- und Kontrollmechanismen ausschließlich an AWS-spezifische Services gebunden sind, verlieren Sie die Möglichkeit, eine einheitliche Betriebssicht über Clouds und lokale Systeme hinweg zu etablieren. AWS möchte Ihr “Single Pane of Glass” sein – in der Realität benötigen die meisten großen Unternehmen aber mehrere dieser Panes, die miteinander kooperieren müssen.

Nova 2 – die langfristige Perspektive

Wenn Sie Nova 2 und sein Ökosystem als Ihre primäre Agentenplattform einsetzen, entscheiden Sie sich für einen vertikal integrierten Stack. Die unmittelbaren Vorteile liegen auf der Hand:

• optimierte Leistung,
• tiefgreifende Integrationen,
• schlüsselfertige Security Pattern, und
• weniger Glue Code.

Für viele Teams, insbesondere kleine, unterfinanzierte oder bereits stark auf AWS ausgerichtete, ist das eine rationale, kurzfristige Option. Die Nachteile manifestieren sich dann aber im Laufe der Zeit. Und zwar auf Architekturebene, nicht in der Entwicklerfreundlichkeit:

• Sie verlieren Ihren Einfluss auf die Preisgestaltung, da Ihre Abhängigkeit von AWS-spezifischen Agentenfunktionen zunimmt.
• Es wird Ihnen schwerer fallen, Innovationen zu übernehmen, die in anderen Clouds oder in Open-Source-Communities entstehen. Schließlich sind Ihre Systeme rund um ein spezifisches Agenten- und Tool-Modell herum aufgebaut.
• Sie werden feststellen, dass sich Multi-Cloud zu “einer primären Cloud für alles Wichtige und einigen verbleibenden Workloads an anderer Stelle” zurückentwickelt. Was natürlich im Sinne der Hyperscaler ist.

Wenn Sie hingegen einen offeneren und portableren Ansatz bevorzugen, zahlen Sie erst einmal mehr: Sie bauen oder übernehmen neutrale Orchestrierungs-Layer, nutzen Frameworks, die Modellanbieter abstrahieren, und entwerfen Observability-Systeme für heterogene Umgebungen. Der Lohn dafür ist Flexibilität: Wenn es die Wirtschafts-, Regulierungs- oder Innovationslage erfordert, sind Sie fähig, die Richtung zu ändern – ohne das Nervensystem Ihres Unternehmens neu aufsetzen zu müssen. (fm)

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Agile Projektmethoden, die zunächst nur in IT-Abteilungen eingesetzt wurden, setzen sich heute im ganzen Unternehmen durch. Darin liegen große Chancen, aber auch Herausforderungen. Nach ersten Erfolgen stellt sich inzwischen vermehrt Ernüchterung ein, die Transformation hin zur agilen Vorgehensweise kommt ins Stocken. Hauptgrund ist, dass diese Veränderung eben kein reines IT-Thema ist, sondern ganzheitlich angegangen werden muss und verschiedene Unternehmensbereiche beeinflusst. Zu den zentralen Themen gehören die Budgetierung und die verwendeten Vertragsmodelle bei der Zusammenarbeit mit Dienstleistern in agilen Projekten.

Die Schwierigkeiten beginnen schon mit dem traditionellen jährlichen Budgetplanungsprozess: Er passt nicht zu agil. Warum ist das so? Um die Frage zu beantworten, müssen wir uns nur einmal anzuschauen, wie dieser Prozess üblicherweise abläuft. Die Budgetverhandlungen beginnen damit, dass jeder mehr Geld als eigentlich notwendig einfordert, um die Unsicherheit einer längerfristigen Planung einzupreisen.

Sandbagging sorgt für Budgetverschwendung

Die fehlende unterjährige Flexibilität von Budgetanpassungen und die Tatsache, dass man im Zuge der Verhandlungen sowieso mit einer gewissen Kürzung rechnet, verstärkt diesen Effekt und blockt zudem Gelder, mit denen andere Projekte finanziert werden könnten. Das ist nicht nur ein aufwändiger und ineffizienter Prozess, der die Unzufriedenheit der Beteiligten schürt, er sorgt auch für ein Phänomen, das vor allem in Wasserfall-Projekten auftaucht, das sogenannte Sandbagging.

Teams schieben ein nicht aufgebrauchtes Budget entgegen der eigentlichen Projektplanung von Monat zu Monat weiter, nur um am Ende des Planungsjahres damit konfrontiert zu sein, deutlich mehr Geld ausgeben zu müssen als notwendig, um nicht in unbequeme Gespräche über eine schlechte Projektplanung verwickelt zu werden. Gleichzeitig können aufgrund fehlender Budgets keine zusätzlichen Unternehmensvorteile mittels weiterer werthaltiger Projekte generiert werden. Kurzum: Die klassische Budgetplanung verfolgt das Ziel, möglichst viel Sicherheit bezüglich der nächsten zwölf Monate (oder noch darüber hinaus) zu bekommen. Doch diese Art der Planung funktioniert heute nicht mehr – insbesondere nicht in einer sich rasant verändernden und schwer vorhersehbaren Projektlandschaft.

Kürzer planen – besser anpassen

In der agilen Welt haben sich die Prioritäten verschoben. Nicht die “Planungssicherheit”, sondern die Fähigkeit, sich schnell an verändernde Bedingungen anpassen zu können und möglichst viel und schnell aus Kundenfeedback zu lernen, steht im Vordergrund. Richtigerweise geht man nun davon aus, dass Ideen scheitern und schnelle Anpassungen, auch budgetärer Art, notwendig werden können. Eine Optimierung des Investments mit geeigneten Streuungsmethoden unter unsicheren Begleitumständen ist das Ziel. Darin unterscheidet sich diese Art der Budgetierung vom bisherigen Vorgehen: Sie konzentriert sich auf üblicherweise kürzere Zeiträume von zum Beispiel drei oder maximal sechs Monaten und lässt Anpassungen zu.

Vertragsmodelle: So rechnen Sie agile Projekte ab

Das eine ist der Budgetplanungsprozess, das andere sind die Vertragsmodellen, die im Rahmen von Projekten die Zusammenarbeit mit Dienstleistern regeln. Oft werden die IT-Abteilungen mit beidem allein gelassen. Hier wäre eine ganzheitlich unternehmerische Betrachtung überfällig. Nur wenn die agile Transformation als Herausforderung angesehen wird, die verschiedene Unternehmensbereiche betrifft – und dabei beispielsweise auch Belange des Einkaufs und der Rechtsabteilung adressiert – lassen sich die Weichen für eine erfolgreiche Umsetzung gestellt.

Vertragsmodelle und Entscheidungskriterien

Um die Projektzusammenarbeit mit Dienstleistern zu regeln, gibt es folgende Vertragsmodelle:

1. Time-and-Material (Dienstleistungsvertrag)

2. Festpreis (Werkvertrag)

3. Output-basiert (transaktionsbasiert)

4. Outcome-basiert

5. Story-Point-basiert

6. Projektions-basiert

Es gibt gute Gründe, sich für das eine oder andere Vertragsmodell zu entscheiden. Wichtig dabei ist es, sich über die Entscheidungskriterien für die Auswahl im Klaren zu sein. Üblicherweise werden Kriterien wie Sicherheit hinsichtlich des Lieferergebnisses oder der anfallenden Kosten herangezogen. Manchmal findet zusätzlich noch eine Risikoanalyse statt, die die Herausforderungen für den Dienstleister beziehungsweise das eigene Unternehmen beim jeweiligen Vertragsmodell unter die Lupe nimmt.

Bei Time-and-Material werden die im Projekt zu liefernden Gegenstände nicht vertraglich vereinbart. Der Lieferant wird vielmehr aufgrund seines Zeit- und Materialeinsatzes bezahlt. Die Qualifikationen der eingesetzten Mitarbeiter sind dabei üblicherweise auch Vertragsbestandteil. Bei diesem Vertragsmodell kann es durchaus passieren, dass das Projektergebnis nicht den Erwartungen entspricht. Darin genau besteht das Risiko für den Auftragsgeber, da in einem solchen Fall oft weitere Kontingente beauftragt werden müssen, was zu erheblichen Mehrkosten führen kann. Dies zeigt auch, dass das Projektrisiko auf der Lieferantenseite gering ist. Vertrauen spielt also bei einem Dienstleitungsvertrag eine wichtige Rolle.

Einen anderen Ansatz verfolgt das Festpreismodell. Hier werden die Liefergegenstände so gut es geht im Vorfeld definiert und es wird ein Festpreis für deren Erbringung vereinbart. Dieses Modell verlangt vorab einen detaillierten Anforderungskatalog, was oft dazu führt, dass sich der Projektstart verzögert. Hinzu kommt, dass die Anforderungen zu Beginn häufig gar nicht vollständig bekannt sind.

Aus reiner Kostensicht ist das Festpreismodell für den Auftraggeber bequem. Allerdings kommt es in der Praxis häufig zu folgenden Problemen: Da der Dienstleister das höhere Kostenrisiko trägt und gerade bei IT-Projekten eben immer unerwartete Probleme auftreten können, versucht er gegen Ende der geplanten Projektlaufzeit das vorab festgelegte Lieferergebnis zu verwässern. Dabei hilft ihm, dass zu Beginn kaum alle Anforderungen ausreichend bekannt sein können.

Sie werden nur durch grobe Absichtsbeschreibungen definiert. Im späteren Projektverlauf kann es dann dazu kommen, dass der Auftraggeber versucht, immer mehr Inhalte umsetzen zu lassen. Hier sprechen wir typischerweise von einem Scope Creep. Außerdem verleitet dieses Vertragsmodell zum Fingerpointing, indem sich Lieferant und Auftraggeber gegenseitig für das Scheitern verantwortlich machen. Festpreismodelle sind demnach nicht geeignet, wenn es um den Aufbau gegenseitigen Vertrauens geht.

Output-basierte Vertragsmodelle kommen ursprünglich aus der Baubranche, der Ansatz wurde vor einigen Jahren auf IT-Projekte übertragen. Hier liegt das Hauptaugenmerk auf dem Lieferergebnis, nicht darauf, wie es erzielt wurde. Dieses Modell findet oft beim Erbringen von Serviceleistungen Anwendung, eher selten im Projektgeschäft.

Ein typisches Beispiel ist ein Servicevertrag, der vorsieht, dass eine bestimmte Anzahl an Tickets innerhalb einer bestimmten Zeitdauer unter Einhaltung vereinbarter Reaktionszeiten bearbeitet wird. Das Risiko verteilt sich hier gleichmäßig auf beide Vertragspartner. Während der Dienstleister das Risiko trägt, gegebenenfalls in kurzer Zeit zusätzliche Ressourcen zur Verfügung stellen zu müssen, um einen Peak bedienen zu können, trägt der Auftraggeber das Risiko, die falsche Menge an Tickets vereinbart zu haben. Folge kann eine Beeinträchtigung des operativen Geschäfts sein. Obwohl die Kosten üblicherweise gut kontrollierbar sind, zeigt sich ein anderes Problem: Der vertraglich festgelegte Output ist meist nicht an den Geschäftszielen des Unternehmens ausgerichtet. Dieses Modell trägt auch nicht automatisch zur Qualitätsverbesserung des Produkts bei.

Deshalb wurde das Outcome-basierte Vertragsmodell entwickelt. Das prominenteste Beispiel ist “Power by the Hour” von Rolls Royce. Die Flugzeugmotorensparte von Rolls Royce hatte in der Vergangenheit mit den Fluggesellschaften Serviceverträge nach dem Time-and-Material-Prinzip abgeschlossen. Bei diesen Verträgen standen die anfallenden Kosten in direktem Bezug zur Anzahl an Technikern und der Menge der verbrauchten Materialien. Im betrieblichen Alltag bedeutete das, dass Rolls Royce immer dann mit den Serviceverträgen verdiente, wenn die Flugzeuge der Kunden am Boden waren. Mit anderen Worten: Rolls Royce verdiente, wenn die Fluggesellschaften keinen Umsatz machten.

Rolls Royce hat dieses Modell inzwischen gegen ein anderes ausgetauscht, das sich am Geschäftserfolg der Fluggesellschaften orientiert: Fluggesellschaften zahlen nun eine Gebühr pro Stunde basierend auf der Anzahl der Flugstunden für ein Flugzeugtriebwerk. Dieses Vertragsmodell richtet sich also an den Kundenbedürfnissen aus und führt letztendlich zu einer Win-Win-Situation.

Solche Vertragsformen könnten sich beispielsweise auch am Zugewinn von Neukunden, der Kundenzufriedenheit oder der Verringerung der Kundenfluktuation ausrichten. Hier wird zwar eine bessere Risikoverteilung erreicht, unterm Strich erhöht sich aber das Risiko des Dienstleisters. Im schlimmsten Fall muss er sogar den gesamten Aufwand allein tragen. Ein solches Modell setzt ein hohes Maß an Vertrauen voraus, das ein Grundpfeiler der agilen Arbeitsweise ist. Weiterhin führt es einen wichtigen Entscheidungsfaktor ein, der häufig bei der Auswahl des Vertragsmodells gar nicht berücksichtigt wird – die Incentivierung.

Ein Story-Point-basiertes Vertragsmodell setzt eine reife, agile Projektorganisation voraus. Wie der Name erahnen lässt, stammt dieses Modell aus dem Scrum-Umfeld. Das Lieferergebnis ist nicht von Beginn an detailliert ausdefiniert, sondern zeigt eine gewisse Flexibilität. Die Projektkosten werden, und darin liegt ein Kritikpunkt an diesem Vertragsmodell, in Story-Points angegeben. Dies widerspricht dem eigentlichen Prinzip von Story-Points und suggeriert eine mögliche Umrechnung von Story-Points in Geldeinheiten.

Zudem bleibt die Frage nach der Verlässlichkeit einer abstrakten Schätzung auf nicht unbedingt detailliert definierte Lieferergebnisse, wobei es in der Natur der Story-Points liegt, dass diese Ergebnisse vielen Einflussfaktoren unterliegen und hohe Abweichungen damit einhergehen. Es kommt dann zu einer Vermischung einer – eher um Sicherheit bemühten – Wasserfall-basierenden Denkweise mit Begrifflichkeiten aus der agilen Welt.

Beim Story-Point-Modell wird der Kostenrahmen als Kapazität angegeben. Nehmen wir zum Beispiel an, das Projektteam eines ERP-Projekts hat eine Kapazität von 1.000 Story-Points für den Rollout eines Templates zur Verfügung. Bei jeder neuen Anforderung ergeben sich nun zwei Optionen: Entweder wird sie neu entwickelt oder das Team verwendet eine bereits implementierte Funktion des Templates. Die erste Option, wird die zur Verfügung stehende Kapazität an Story-Points stärker belasten als die zweite.

Damit wird das verfolgte Ziel bezüglich der Incentivierung deutlich. So oft wie möglich sollen schon vorhandene Funktionen verwendet und die Standardisierung gefördert werden, um Story-Points einzusparen und für andere, innovative Entwicklungen zu verwenden.

Angelehnt an das Story-Point- und Output-basierte Vertragsmodell ist auch ein Projektions-basiertes Vertragsmodell denkbar. Hierbei wird anhand einer kurzen Erkundungsphase ein voraussichtliches Umsetzungsvolumen – zum Beispiel die Anzahl von umgesetzten Referenzelementen – innerhalb eines definierten Bearbeitungszeitraums oder eines Sprints abgeleitet. Ziel ist es, sowohl den Projektumfang als auch das Umsetzungsvolumen in einer bestimmten Zeiteinheit abschätzen zu können.

Dadurch kann der Kostenrahmen als Umsetzungsvolumen angegeben werden und ermöglicht damit einen gewissen Output als Zielwert inklusive eines “Risk Shares”, also der Festlegung, wie bei signifikanten Abweichungen zu verfahren ist. Eine regelmäßige Überprüfung der Parameter im Projektverlauf eröffnet zudem die Chance, Anpassungen vorzunehmen. Die Incentivierung für den Dienstleister besteht darin, Abläufe in der Umsetzung sowie die Produktqualität zu verbessern. So kann er Mehraufwand verhindern. Der Auftraggeber sollte das Ziel verfolgen, sich auf werthaltige Anforderungen zu konzentrieren, damit der höchste Nutzen mit kalkulierbaren Kosten und kurzer Time-to-Market verbunden wird. Ein entscheidender Vorteil dieser Variante ist zudem, dass oft früh erkannt werden kann, ob das Projekt zu einem Erfolg führen wird (Stichwort fail fast).

Voraussetzung ist hier ein mindestens zweiphasiges Vertragsmodell, wobei in der ersten Phase die Kosten (Time-and-Material oder Festpreis) für eine kurze Laufzeit zur Projekterkundung festgelegt werden. In dieser Phase ist es das Ziel, die minimal notwendigen Voraussetzungen für die technische Projektdurchführung zu ermitteln (zum Beispiel über einen bis drei Sprints bei Scrum) und elementare Anforderungen im Rahmen einer vollständigen, agilen Arbeitsweise umzusetzen (für einen bis drei Monate etwa).

Anhand der Ergebnisse dieser Phase lässt sich ableiten, welches Aufkommen an neuen Anforderungen im Durchschnitt entstehen wird und wie viele davon über einen bestimmten Zeitraum bearbeitet werden können. In den folgenden Vertragsphasen wird ein Kostenrahmen für ein Umsetzungsvolumen vereinbart, wobei die Anforderungen nicht unbedingt weit im Voraus definiert werden müssen. Es reicht aus, dies jeweils vor dem Start der Bearbeitungsphase zu tun – zum Beispiel im Backlog Refinement vor der nächsten Sprint-Planung.

Für und Wider der unterschiedlichen Modelle

Das Projektions-basierte Modell kann bei richtiger Anwendung eine gute Projektion hinsichtlich Kosten, Nutzen und Laufzeiten liefern. Ein weiterer Vorteil ist, dass nicht zwingend eine reife Projektorganisation für agile Methoden existieren muss. Durch regelmäßige Auswertungen der Ergebnisse über einen gewissen Zeitraum hinweg kann das Modell individuell an Leistungsänderungen angepasst werden.

Die Outcome- und Story-Point-basierten Vertragsmodelle haben gezeigt, dass die Incentivierung im agilen Kontext ein wichtiges Entscheidungskriterium sein kann. Es können ganz im Sinne des agilen Grundgedankens Win-Win-Situationen entstehen. Das Time-and-Material-Modell ist weniger geeignet, da es dem Dienstleiser Anreize liefert, das Projektziel nur langsam zu erreichen, um mehr Ressourcen verkaufen zu können.

Das Incentive bei einem Festpreis-Modell liegt für den Dienstleister darin, Ressourcen möglichst zu reduzieren. Das kann grundsätzlich im Sinne des Auftraggebers sein, da das Projektteam klein bleibt und nicht unnötig aufgebläht wird. Allerdings führt dies nicht zwangsweise zu einem besseren Projektprodukt. Beim Output-basierten Vertragsmodell gibt es im Prinzip kein Incentive, das dem agilen Gedanken entspricht. Anders sieht das beim Projektions-basierten Vertragsmodell aus. Die Incentives Optimierung der Lieferabläufe und Produktqualität für den Dienstleister sowie das Erstellen werthaltiger Anforderungen für den Auftraggeber entsprechen den agilen Grundprinzipien.

Risk-Adapdability-Matrix

Die Risk-Adaptability-Matrix bringt zwei wichtige Entscheidungsfaktoren bei agilen Projekten zusammen, nämlich die des Risikos und der Anpassungsfähigkeit hinsichtlich sich verändernder Anforderungen. Abbildung 1 zeigt die Einordnung der beschriebenen Vertragsmodelle in diese Matrix. Dabei wird bei der Einordnung des Risikos zwischen Auftraggeber (A) und Dienstleister (D) unterschieden.

Foto: Brüggenkamp, Preuss, Renk

Es zeigt sich eindeutig, dass Festpreis- und Output-basierte Kostenmodelle nicht für agile Projekte geeignet sind. Der Grund ist hauptsächlich die geringe Anpassungsfähigkeit, die beiden Vertragsmodellen zugrunde liegt. Sie hat wenig mit dem agilen Grundgedanken, offen für Veränderungen zu sein, gemeinsam. Beim Festpreis-Modell kommt hinzu, dass das Risiko sowohl für den Dienstleister als auch für den Auftraggeber hoch ist.

Time-and-Material-, Outcome-basierte und Projektions-basierte Vertragsmodelle sind hingegen gut geeignet für agile Projekte. Sie zeigen ein vergleichsweise niedriges Risikoprofil und ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit. Dabei überrascht Time -and-Material mit einer im Vergleich höheren Flexibilität, die vor allem den sich ständig ändernden Anforderungen gerecht wird. Einzig die hohe Risikodiskrepanz zwischen Dienstleister und Auftraggeber erweist sich als schwierig.

Der Schlüssel, um diese zu verringern, besteht in der richtigen Incentivierung des Projektteams, womit beide Parteien eingeschlossen sind. So wäre es denkbar, ein Incentive zu verwenden, das sich am Unternehmensziel orientiert, wie beispielsweise ein Zugewinn an Neukunden, Steigerungen von Downloadraten und Nutzungszeiten oder eine Verringerung der Kundenfluktuation, womit ein hybrides Vertragswerk aus Time-and -Material und Outcome-basierten Bestandteilen entsteht. Das Projektions-basierte Vertragsmodell zeigt eine hohe Anpassungsfähigkeit bei einem relativ geringen Risikoprofil, welches – und darin besteht ein Vorteil dieses Vertragsmodells – möglichst gleichmäßig auf Auftraggeber und Dienstleister verteilt ist.

Ein Story-Point-basiertes Vertragsmodell ist prinzipiell für agile Projekte geeignet – jedoch ist hierfür eine stabile und reife Projektorganisation mit agilen Methoden die Voraussetzung. Als Incentive bei Software-Projekten steht hier eindeutig die unternehmensweite Standardisierung im Vordergrund. Darin liegen aber auch die Schwierigkeit und das erhöhte Risiko begründet. Dieses Incentive ist primär für den Auftraggeber wichtig, weniger für den Lieferanten. Hier gilt es also Vorsicht walten zu lassen. Nicht selten hat sich gezeigt, dass ein Story-Point-basiertes Modell bei wenig umsichtiger Verwendung schnell in eine Art traditionelles Time-and-Material verwandelt wird – zu Gunsten des Lieferanten und zu Ungunsten des Auftraggebers.

Erwartungsgemäß gibt es keine klare und einfache Lösung für das komplexe Problem der Budgetierung und Vertragsgestaltung im agilen Kontext. Dabei haben wir am Beispiel einer Mischung aus Time-and- Material und Outcome-basiertem Modell oder dem Beispiel des Projektions-basierten Modells bereits gesehen, dass der Schlüssel in einer individualisierten, an den Projekt- und Unternehmenskontext angepassten Kombination verschiedener Modelle liegt, da dadurch die agilen Anforderungen am besten bedient werden können. Denkbar sind auch andere hybride Modelle. So könnte man einen gewissen Prozentsatz der gesamten Projektkosten als Festpreis abbilden und den verbleibenden Kostenblock an ein Outcome-basiertes Modell koppeln.

Wichtig ist es, ein gesundes Maß zwischen der praktischen Anwendbarkeit eines Vertragsmodells und der Komplexität zu finden. Das ist notwendig, um für beide Vertragsparteien ein faires Modell zu entwickeln.

Fazit: Vertrauen, Anpassungsfähigkeit, Incentivierung

Wir haben in diesem Artikel verschiedene Vertragsmodelle hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit für agile Projekte verglichen. Dabei spielen insbesondere drei Aspekte bei der Auswahl des passenden Vertragsmodells eine zentrale Rolle.

• Zum ersten ist zu häufig ein fehlendes Vertrauen zwischen den Vertragsparteien, aber auch unternehmensintern zwischen Fachbereichen und den IT-Abteilungen erkennbar. Vertrauensvolle Partnerschaften sind jedoch eine Grundvoraussetzung für jede agile Organisation. Time-and-Material, ein Outcome-basiertes oder ein Projektions-basiertes Vertragsmodell sind hier am geeignetsten.
• Zum zweiten ist die Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Umstände essenziell. Dies überrascht wenig im agilen Kontext; allerdings gibt es wenige Vertragsmodelle, die diesem Aspekt wirklich Rechnung tragen und sinnvoll in der Praxis eingesetzt werden können. Festpreis- und Output-basierte Vertragsmodelle scheiden deshalb aus.
• Zum dritten wird das Thema Incentivierung bei der Auswahl des richtigen Vertragsmodells vor allem vor dem Hintergrund agiler Projekte immer wichtiger. Nur wenn mittels der richtigen Incentivierungen Win-Win-Situationen zwischen Lieferant und Auftraggeber (oder auch zwischen den Fachbereichen und der IT) geschaffen werden, kann eine Transformation hin zu agilen Arbeitsweisen erfolgversprechend vorangetrieben werden.

BAZA Production – Shutterstock

Der Mangel an IT-Fachkräften ist kein neues Phänomen – doch eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt eine neue Eskalation: Immer mehr Beschäftigte ändern ihre berufliche Ausrichtung und orientieren sich neu. Besonders betroffen sind erfahrene Kräfte aus operativen und technischen Bereichen wie der IT. Für Unternehmen resultiert das nicht nur in offenen Stellen, sondern dem Verlust zentraler Kompetenzen.

Die neue Schieflage: Wenn Erfahrung geht

Der Anteil der Beschäftigten, die ihren Beruf wechseln oder ganz verlassen, steigt in der IT deutlich stärker als in anderen Branchen. Und es sind vor allem Fachkräfte mit mehreren Jahren Erfahrung. Oft geht es dabei nicht um Standort oder Arbeitsmarkt, sondern um das Arbeitsumfeld selbst.

„Viele IT-Fachkräfte kündigen nicht, weil sie wechseln wollen – sondern weil sie rauswollen“, erklärt Martin Krill, CEO von Hager Executive Consulting. „Talente verlassen ihre Job-Rolle, weil sie zu wenig Einfluss und Wirksamkeit erleben. Wer IT-Fachkräfte halten will, muss technisches Know-how als Gestaltungsressource behandeln – und nicht als reine Erfüllungsgehilfen.“

Die Konsequenz: Selbst in Unternehmen mit stabiler Auftragslage und guter Bezahlung steigen Fachkräfte aus – nicht wegen zu viel Stress, sondern wegen zu wenig Sinn.

Digital Engineering braucht Eigenverantwortung

Der Rückzug erfahrener IT-Fachkräfte zeigt sich besonders dort, wo Technologie und Verantwortung eigentlich Hand in Hand gehen müssten. In Entwicklungs- und Engineering-Teams, die digitale Systeme, Automatisierungen oder KI-gestützte Prozesse entwerfen, prallen technologische Ambitionen häufig auf organisatorische Grenzen.

Dr. Axel Zein, CEO der WSCAD GmbH, Anbieter von Engineering-KI-Software für die Elektrokonstruktion, sieht das Problem nicht primär in der Komplexität der Technologien, sondern im fehlenden Gestaltungsspielraum für Entwickler.

„Wir erleben immer häufiger, dass IT-Fachkräfte nicht am technologischen Wandel scheitern – sondern daran, dass sie ihn im Unternehmen nicht mitgestalten dürfen“, sagt Zein. „Gerade im Umfeld von KI, Automatisierung und datengetriebenem Engineering suchen viele bewusst nach Rollen, in denen sie kreativ sein und Verantwortung übernehmen können.“

Die Folge: Wer nur Aufgaben verteilt, aber keine Räume schafft, in denen Eigenverantwortung gelebt werden kann, verliert auf Dauer selbst leistungsstarke Fachkräfte. Moderne Tools allein reichen nicht – es braucht eine Kultur, die Vertrauen mit konkretem Handlungsspielraum verbindet.

Kultur schlägt Vertrag

Dass Gehalt, Titel und Homeoffice längst nicht mehr ausreichen, um Talente zu binden, bestätigt auch Nicolás Juhl, CEO des Energiemanagement-Startups encentive. In einem angespannten Markt mit hoher Nachfrage und wenig Angebot brauche es mehr als leere Versprechen.

„Was wir in Gesprächen mit wechselbereiten IT-Fachkräften hören, deckt sich in vielen Punkten mit der Studie“, so Juhl. „Die Frage ist oft nicht, ob jemand bleibt – sondern ob jemand überhaupt noch in der IT arbeiten will.“

Vor allem junge Entwickler seien laut Juhl zunehmend skeptisch gegenüber Unternehmen, die auf langwierige Prozesse, starre Hierarchien oder hohes Kontrollbedürfnis setzen. „Für uns heißt das: Es reicht nicht, gute Leute zu finden – man muss ihnen auch Verantwortung, Tempo und Raum zur Entfaltung geben. Der Markt ist eng. Wer Talente binden will, braucht nicht nur Argumente, sondern Haltung.“

Handlungsansätze für CIOs und IT-Führung

Damit IT-Fachkräfte bleiben und nicht aussteigen, müssen Unternehmen an ihren Strukturen ansetzen – vor allem dort, wo Rollen, Führung und Arbeitsalltag bislang zu wenig Gestaltung ermöglichen. Drei Punkte sind dabei essenziell:

• Die Rolle der IT neu definieren: Solange IT als reine Ausführungseinheit gilt, fehlt Fachkräften der Einfluss, den sie laut Bertelsmann-Studie einfordern. Eine frühere Einbindung in Entscheidungen erhöht Bindung und Identifikation spürbar.
  
  
• Führungskompetenz stärken – nicht nur technische Exzellenz: Viele Leitungsrollen sind technisch perfekt besetzt, aber führungsschwach. Orientierung, Entwicklungsgespräche und aktives Mentoring wirken unmittelbarer als neue Tools oder höhere Budgets.
  
  
• Arbeitsalltag entschlacken und Verantwortung ermöglichen: Überladene Prozesse und enge Freigabeschleifen gehören zu den wichtigsten Kündigungsgründen. Kürzere Entscheidungswege, echte Ownership und sichtbarer Handlungsspielraum erhöhen die Bindung deutlich. (mb)

Dieser Beitrag wurde im Rahmen des deutschsprachigen Experten-Netzwerks von Foundry veröffentlicht.

Ein Chief Information Security Officer (CISO) ist verantwortlich für die Informations- und Datensicherheit im gesamten Unternehmen. Gegenüber Rollen wie dem Chief Security Officer (CSO) oder dem Ressortleiter für Sicherheit ist das Aufgabenfeld größer.

Foto: GaudiLab – shutterstock.com

Im Zuge der Digitalisierung durchdringt Software das gesamte Unternehmen, was die IT-Angriffsfläche signifikant vergrößert. Deshalb gewinnt die Rolle des CISO an Bedeutung. Es lohnt sich also, die spezifischen Verantwortlichkeiten, Pflichten und Voraussetzungen dieser Management-Funktion näher zu betrachten.

CISO – eine Definition

Ein CISO schlägt die Brücke zwischen den traditionell separaten Disziplinen IT, Sicherheit und dem Business eines Unternehmens. Die Funktion erarbeitet die IT-Security-Strategie von den Geschäftszielen aus und sorgt so für das nötige Schutzniveau, ohne die Agilität moderner Geschäftsprozesse zu behindern.

In der täglichen Arbeit ist ein CISO unter anderem verantwortlich für die Bereiche: Security Operations, Cyber-Risiken und -Intelligence, Schutz vor Datenverlust und Betrug, Sicherheits-Architektur, Identitäts- und Zugangsmanagement (IAM), Programm-Management, Forensik und Governance. Im Rahmen eines Information Security Management Systems (ISMS) auditiert ein CISO zudem die Sicherheit der IT und berichtet über die Ergebnisse an die Geschäftsführung.

IT-Security betrifft das gesamte Unternehmen auf allen Ebenen, so dass ein CISO einen ganzheitlichen Sicherheitsansatz verfolgen muss. Sowohl Technik und Organisation als auch Kultur und Lieferkette sind wichtige Faktoren, die es im Blick zu behalten gilt. Auch das Reputationsmanagement und Kommunikationsmaßnahmen im Krisenfall liegen im Verantwortungsbereich des IT-Sicherheitschefs.

Ein CISO ist meist dem Chief Information Officer (CIO) unterstellt, in anderen Fällen direkt dem Chief Executive Officer (CEO) oder der Geschäftsführung, da IT-Security nur eine Untermenge seiner Aufgaben darstellt. Die Rolle kümmert sich auch um die Sicherung und das Risikomanagement aller anderen (nicht digitalen) Informationswerte eines Unternehmens wie etwa Papierakten.

Verantwortlichkeiten eines CISO

Die Aufgaben eines CISO sind so unterschiedlich, wie das Unternehmen, für das sie oder er arbeitet. Stephen Katz gab in einem Interview einen guten Überblick zu den grundlegenden Aspekten der täglichen Arbeit. Katz gilt als Wegbereiter der CISO-Rolle, die er in den 90-er Jahren bei der Citigroup definierte und bekleidete. Er schlüsselt sie wie folgt auf:

Eine detaillierte Beschreibung der Pflichten eines CISOs hat der Schulungsanbieter SANS Institute in einem Whitepaper (PDF) zusammengefasst.

Anforderungen an einen CISO

Die Position eines CISO setzt eine solide technische Ausbildung voraus. Laut dem Informationsportal für IT-Security-Studenten Cyberdegrees.org benötigt ein CISO mindestens einen Bachelor-Abschluss in Computerwissenschaften oder einem verwandten Feld. Vermehrt legen Unternehmen aber auch auf einen Master-Abschluss mit Security-Fokus Wert. Zudem werden sieben bis zwölf Jahre Berufserfahrung vorausgesetzt, mindestens fünf davon in einer Management-Position.

Des Weiteren sollte ein CISO eine Reihe von technischen Skills mitbringen. Grundlegende Kenntnisse in Programmierung und Systemadministration braucht jeder hochrangige Manager im Technikbereich. Darüber hinaus ist aber auch Wissen über Sicherheitstechnologie wichtig, wie beispielsweise DNS, Routing, Authentifikation, VPN, Proxy-Dienste und DDoS-Abwehr, Programmierverfahren, ethisches Hacking, Bedrohungsmodellierung und -analyse, Firewalls sowie Intrusion-Detection-and-Prevention-Protokolle.

Auch der Faktor Mensch rückt zunehmend in den Fokus des CISOs. Mit ausgefeiltem Phishing, E-Mail-Betrug oder Social Engineering umgehen Angreifer die technischen Schutzmaßnahmen von Unternehmen. Damit wird die Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter durch Security-Awareness-Maßnahmen zu einer zentralen Aufgabe der Sicherheitsverantwortlichen.

Zusätzlich muss ein CISO auch Know-how im Compliance-Bereich besitzen, um dabei zu unterstützen, regulatorische Vorgaben einzuhalten. Darunter fallen beispielsweise je nach Branche und Kerngeschäft die DSGVO, der IT-Grundschutz, KRITIS– oder PCI-Vorgaben. Bei international agierenden Unternehmen gilt es, noch weitere Standards wie HIPAA, CCPA, NIST, GLBA oder SOX zu beachten.

Da CISOs Management-Aufgaben erledigen und im Idealfall einen engen Kontakt zu den Vorständen pflegen, reicht technisches Wissen allein nicht aus, um sich für diese Position zu qualifizieren. Larry Ponemon, Gründer des gleichnamigen Forschungsinstituts, fasste gegenüber der “SecureWorld” zusammen: “Die erfolgreichsten CISOs haben gute technische Grundlagen gepaart mit einem Business-Hintergrund.” Sie besäßen etwa einen MBA-Abschluss und könnten mit anderen C-Level-Managern oder dem Vorstand auf Augenhöhe kommunizieren.

Laut Paul Wallenberg, Manager bei der Personalvermittlung LaSalle Network, orientieren sich die geforderten nicht-technischen Skills stark am jeweiligen Unternehmen. “International agierende Betriebe suchen meist Kandidaten mit einem ganzheitlichen, funktionalen Security-Hintergrund.” Sie bewerten die Führungsqualitäten anhand des Lebenslaufs und vergangener Leistungen. Auf der anderen Seite suchten Unternehmen mit einem Web- oder Produktfokus CISOs mit speziellen Skillsets im Bereich Anwendungs- und Web-Security.

Zertifizierung zum CISO

Da es keinen vorgezeichneten Ausbildungsweg zum CISO gibt, existieren Zertifikate, die die nötige Fachkompetenz vermitteln sollen. Die Auswahl an Angeboten ist groß, Cyberdegrees.org listet allein sechs. LaSalle-Manager Wallenberg hebt drei davon als die seiner Meinung nach wichtigsten hervor:

• Certified Information Systems Security Professional (CISSP) für IT-Profis, die Security zu ihrem Fokus machen möchten.

• Certified Information Security Manager (CISM) ist beliebt, wenn sie Sicherheitswissen vertieft werden soll. Es ebnet den Weg in eine Führungs- oder Programm-Management-Position.

• Certified Ethical Hacker (CEH) ist für Security-Experten geeignet, um detaillierteres Know-how über komplexe Bedrohungen für die Unternehmenssicherheit zu erhalten.

In Deutschland bieten auch einige Verbände und Weiterbildungsunternehmen Zertifizierungen für den hiesigen Markt an. Hier einige Beispiele:

• Der Bundesverband IT-Sicherheit Teletrust offeriert Schulungen zum TeleTrusT Information Security Professional (TISP).

• Die Akademie des Branchenverbandes Bitkom bietet einen Zertifikatslehrgang nach BSI IT-Grundschutz und ISO/IEC 27001/27002 an.

• Beim TÜV Nord können Interessenten ein CISO-Seminar belegen, nach dessen erfolgreichem Abschluss die Teilnehmer ein TÜV-NORD-CERT-Zertifikat erhalten.

• Der Consulting- und Trainingsdienstleister CBT bietet Kurse für den Erwerb des Zertifikats “Chief Information Security Officer CISO” an.

CISO vs. CIO vs. CSO

Sicherheitsverantwortliche tendieren manchmal dazu, Systeme abzuschotten, um sie sicherer zu machen. Das kann zu Konflikten mit der IT-Abteilung führen, die dafür verantwortlich ist, Informationen und Anwendungen möglichst reibungslos zur Verfügung zu stellen.

Diese Auseinandersetzung wird wahrscheinlich zwischen dem CISO und dem CIO ausgefochten. Dabei spielt es eine Rolle, wie die Top-Management-Ebene des Unternehmens organisiert ist. Berichtet ein CISO nicht direkt an den CEO, sondern ist dem CIO unterstellt, kann das zu Problemen führen. Strategische Security-Entscheidungen müssen sich dann unter Umständen der übergreifenden IT-Strategie des CIO unterordnen, was dem Sicherheitsniveau abträglich sein kann.

Ist ein CISO direkt unter der Geschäftsführung oder dem Vorstand angesiedelt, erhält er mehr Durchsetzungsvermögen. Damit könnte auch eine Titeländerung einhergehen. Laut der Global State of Information Security Survey wird ein CISO meist dem CIO unterstellt, während ein CSO eher auf derselben Hierarchieebene agiert. Zudem ist er dann auch für nicht-technische Sicherheitsthemen verantwortlich.

CIO und CISO auf Augenhöhe einzusetzen kann das Konfliktpotenzial senken und als Signal für das gesamte Unternehmen gelten, dass Sicherheit ernst genommen wird. Das bedeutet allerdings auch, dass der CISO technische Initiativen nicht blockierten sollte. Die gemeinsame Verantwortung für strategische Projekte verändert die Beziehungsdynamik der beiden Disziplinen und kann für einen neuen CISO das entscheidende Erfolgselement sein.

CISO-Jobprofil

Ist ein Unternehmen auf der Suche nach einem CISO, spielten viele der oben genannten Punkte in die Stellenbeschreibung mit hinein. “Firmen entscheiden zuerst, ob sie einen CISO anheuern wollen, dann holen sie Freigaben für die Hierarchiestufe, Berichtsstruktur und den offiziellen Titel der Position,” erklärt LaSalle-Manager Wallenberg. In kleineren Betrieben könne auch ein Ressortleiter oder Security-Director CISO werden. Abschließend gelte es, die minimalen Voraussetzungen und Qualifikationen für die Rolle zu formulieren und den internen oder externen Ausschreibungsprozess zu starten.

In der Stellenausschreibung selbst sollte das Engagement des Unternehmens für Sicherheit von Anfang an klar herausgestellt werden, um die Aufmerksamkeit hochqualifizierter Kandidaten zu bekommen. Dabei hilft es, genau zu beschreiben, wo ein CISO in der Unternehmenshierarchie angesiedelt ist und wie viele Berührungspunkte mit der Geschäftsführung oder dem Vorstand geplant sind.

Auch wenn die Stelle besetzt ist, sollte die Stellenbeschreibung regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht und bereitgehalten werden. Es ist nicht immer klar, wann der Mitarbeiter zu einer neuen Herausforderung wechselt, und der CISO ist eine kritische Position, die nicht unbesetzt bleiben sollte.

CISO Gehalt

Der CISO hat eine hochrangige Position inne und wird meist auch entsprechend bezahlt – allerdings variiert der Betrag stark. Gehaltsrechner wie Glassdoor dotieren CISO-Stellen in Deutschland auf durchschnittlich etwa 95.000 Euro Grundgehalt pro Jahr mit viel Luft nach oben und unten. Andererseits sprechen Personalvermittler auch von CISO-Einkommen, die die 200.000-Euro-Marke beim Jahresgehalt sprengen – sofern der Kandidat der richtige Experte für die spezielle Position ist.

Allen CISOs und denen, die es werden wollen sei zudem unser neues Portal https://www.csoonline.com/de/ wärmstens empfohlen.

• Wer erfolgreich führen will, muss seine Persönlichkeit vermarkten.
• Eigene Stärken müssen analysiert und hervorgehoben werden.
• Eine Führungskraft zeichnet sich gegenüber dem Team durch Verlässlichkeit aus.

Woran erkennen Sie eine starke Marke? Am unverwechselbaren eigenen Stil. Sie verdankt ihre Stärke vor allem ihrer Authentizität und Glaubwürdigkeit, ihrer Kompetenz und Verlässlichkeit, ihrer Bereitschaft zur Veränderung, ohne den eigenen Stil dabei aufzugeben.

Starke Marken sind Leuchttürme im Meer des steten Kommens und Gehens von Produkten. Sie sorgen für Orientierung im Rausch der Reize und stellen einen beständigen Nutzwert dar. Aber was für Produkte gilt, hat mittlerweile auch zunehmend für Menschen Relevanz. Wer andere von sich und seinen Anliegen überzeugen will, wer inspirierend und motivierend auf andere wirken möchte, – kurz, wer nach erfolgreicher Führung strebt, für den gilt: Vermarkte deine Persönlichkeit.

Foto: Bloomicon – shutterstock.com

Starker Eindruck = starke Aufmerksamkeit

Der Mensch ist und bleibt ein Wesen, das nach Orientierung strebt und Leitfiguren für sein Handeln sucht. Diese Leitfiguren müssen nicht nur sympathisch und kompetent in ihrem Fachgebiet sein, sondern auch überzeugend, mitreißend, leidenschaftlich und zugewandt, um Aufmerksamkeit und Zuspruch zu ernten.

Je stärker der Eindruck ist, den man bei anderen hinterlässt, desto mehr darf man hoffen, dass die eigenen Anliegen zur Kenntnis genommen werden und man Gehör und bestenfalls sogar Gefolgschaft findet. Die eigene Performance kann dabei zielgerichtet gesteuert werden, indem man sich zu einer starken Persönlichkeit aufbaut. Mit anderen Worten: Indem Sie Ihre Person zur Marke werden lassen.

Konsequenz und Stärkenorientierung

Starke Marken knüpfen konsequent an dem an, was mit ihnen bereits gemeinhin verbunden wird. Sie müssen sich nicht neu erfinden, sondern sie entwickeln Vorhandenes weiter und setzen sich damit in einen zeitgemäßen Kontext. Durchaus überraschend, mitunter provokant, aber nie unglaubwürdig oder fern eigener Kompetenzen.

Was bedeutet das für jeden persönlich? Stehen Sie zu dem, was Sie sind. Analysieren Sie Ihre Stärken und heben Sie diese hervor, bauen Sie sie aus, bringen Sie sich kontinuierlich in Zusammenhang mit diesen Stärken, wann immer sie im Job gebraucht werden. Entwickeln Sie sich auf diese Weise zum Garant für Ihre herausragenden Fähigkeiten – sei es Ihre Analyse, Ihre Entscheidungsstärke oder Ihre Ruhe. Es gilt, mit dem vorhandenen Bedürfnis Ihren Namen als Lösung zu verknüpfen.

Sich selbst treu bleiben

Eine starke Marke bleibt ihrem unverwechselbaren Stil treu. Nichts sorgt verlässlicher für Verluste an Vertrauen, Loyalität und Überzeugung als unstetes Hin- und Herspringen in Aussagen und Stil. Eine Führungskraft muss seinem Team vor allem eines schenken, damit es sich zu ihr bekennt: Verlässlichkeit.

Für starke Persönlichkeitsmarken gilt das Gleiche wie für starke Produktmarken: Wer nichts an den Grundlagen verändert, die sein Dasein ausmachen, beweist ein Wertebewusstsein, dass gerade in Zeiten schnellen Wandels von hoher Bedeutung für eine positive Wahrnehmung ist. Mitarbeiter wollen sehen, dass ihre Chefs die von ihnen propagierten Werte und Philosophien leben und nicht nur predigen. Die persönliche Marke ist nichts anderes als die symbolische Verdichtung der Identität. Die gilt es, nicht zu verraten, sondern zu bewahren.

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Werte als Richtschnur des Handelns

Wer lebt, was ihm wichtig ist, gewinnt an Glaubwürdigkeit – Tag für Tag. Werte und Überzeugungen sind dabei die Richtschnur, der das Handeln und Verhalten folgen müssen. Das eigene Werteprofil dient als Kompass in der rauen See des steten Wandels. Dabei darf eine Führungskraft durchaus von der gängigen Route abweichen, solange sie dies selbstbewusst, überzeugend und nachvollziehbar tut und vertreten kann.

Mancher Wert wie Pünktlichkeit oder Verbindlichkeit mag unpopulär sein, doch wenn er wichtig erscheint, sollte man ihn mit dem eigenen Tun unbedingt würdigen. Das schärft das Markenprofil. Es geht nicht darum, “everybody’s darling”, sondern vor allem “unique” zu sein. Manche Ecke oder Kante sorgt erst dafür, dass man sich wahrnehmbar von anderen abhebt. Diese Unterscheidung gilt es, im positiven Kontext auszubauen.

Emotionalisierung als Herzensöffner

Starke Marken treffen ins Herz der Konsumenten. Das Gleiche gilt für Persönlichkeitsmarken und ihre Mitmenschen. Für den Markenerfolg sind Emotionen der wichtigste Zugang zum Empfänger der Markenbotschaft. Man sollte also mit dem eigenen Agieren Werte ansprechen, die auch für andere wichtig sind und Sympathie erzeugen. Das Handeln muss andere emotional berühren.

Positive Gefühle wie Freude, Zufriedenheit oder gar Begeisterung zu wecken, ist der direkte Weg zu Motivation, Vertrauen und Loyalität. Mit anderen Worten: Mit Ihren Überzeugungen erzeugen Sie mehr und mehr Markentreue. Eine starke Persönlichkeitsmarke vereint die Gefühlswelt ihrer Mitmenschen ebenso wie deren Erwartungen an Kompetenz und Verlässlichkeit der Marke. Das bedeutet, Sie sind für Ihre Umwelt Identifikations- und Wahrnehmungsanker.

Die digitale Seite der Persönlichkeit

Für jeden, der zu einer öffentlich wahrgenommenen Persönlichkeitsmarke werden will, geht kein Weg an den sozialen Netzwerken vorbei. Eine Social-Media-Präsenz ist genauso erforderlich wie die gezielte Steuerung der Aktivitäten bei Facebook, X, Instagram & Co. Hier hat man jede Menge Chancen, das eigene Profil durch entsprechende Posts zu schärfen.

Das ist gleichzeitig eine große Herausforderung: Es ist nicht immer leicht, Orientierung und Werte aus der meinungsfreudigen digitalen Community herauszufiltern, echte “Likes” von reflexartigen Klicks zu unterscheiden und das Ranking zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Aber gerade wenn man auch junge Zielgruppen erschließen will, kommt man um die digitale Unterstützung beim Aufbau der Marke nicht herum.

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Ein Filesystem (oder Dateisystem) beinhaltet so gut wie alle Komponenten, die nötig sind, um Linux-Systeme booten und ausführen zu können: das Betriebssystem selbst, Anwendungen, gemeinsam genutzte Bibliotheken, Konfigurations- und Protokoll-Dateien, Home-Verzeichnisse und Mount-Punkte.  

Linux unterstützt eine ganze Reihe verschiedener Dateisysteme. Welches Filesystem zum Einsatz kommt, kann mit Blick auf Optimierungen in den Bereichen Performance, Zuverlässigkeit und Datenintegrität eine wichtige Rolle spielen. Um zu bestimmen, welches Dateisystem sich dabei für Ihren jeweiligen Workload am besten eignet, gilt es, drei zentrale Faktoren zu betrachten, Nämlich:

• wie Metadaten gehandhabt werden,
• welche Journaling-Mechanismen zur Verfügung stehen und
• wie Datenintegrität gewährleistet wird.  

In diesem Artikel werfen wir einen Blick darauf, wie das bei den populärsten Linux Filesystems Ext4, Btrfs, XFS und ZFS funktioniert und welche einzigartigen Funktionen und Vorteile diese im Einzelnen bieten.

Ext4

Ext4 ist das Standard-Filesystem diverser Linux-Distributionen und bietet einen ausgewogenen Kompromiss zwischen Leistung und Zuverlässigkeit. Dass Metadaten bei Ext4 mithilfe traditioneller Inode-Strukturen gemanagt werden, gewährleistet schnelleren Datenzugriff und den Wechsel von Verzeichnissen. Veränderungen an den Metadaten protokolliert der Journaling-Mechanismus von Ext4, was die Recovery nach Abstürzen erleichtert.  

Obwohl Ext4 in der Praxis äußerst zuverlässig funktioniert, lässt dieses Dateisystem mit Blick auf seine Metadatenstrukturen fortschrittliche Funktionen neuerer Linux Filesystems vermissen – beispielsweise den Einsatz von Prüfsummen, um die Datenintegrität zu gewährleisten.

Btrfs

Dieses Linux-Dateisystem wurde für moderne Workloads entwickelt und zeichnet sich in erster Linie durch sein hervorragendes Metadaten-Handling und seinen Fokus auf Datenintegrität aus. Letzterer manifestiert sich in einem Copy-on-Write-Mechanismus, der sicherstellt, dass sämtliche Änderungen an Metadaten atomar übernommen werden.    

In Sachen Journaling-Funktionalitäten kann Btrfs mit Prüfsummen für Daten und Metadaten überzeugen, was der Datenintegrität enorm zuträglich ist. Allerdings wirkt sich das auch auf die Performance aus: Insbesondere bei Write-intensiven Workloads können Copy-on-Write-Prozesse für einen Overhead sorgen.

XFS

Mit XFS existiert auch ein Linux Filesystem, das auf High-Performance-Workloads optimiert ist. Insbesondere solche, die große Dateien und parallel laufende E/A-Prozesse beinhalten. Metadaten werden bei XFS mit skalierbaren B+-Baumstrukturen gemanagt. Das ermöglicht es, Ressourcen effizient freizugeben und zuzuweisen.  

Die Journaling-Funktionen des Dateisystems fokussieren auf Metadaten und ermöglichen eine „Quick Recovery“ – eine native Prüfsummenfunktion, um die Datenintegrität sicherzustellen, fehlt allerdings. Durch diesen Kompromiss eignet sich XFS insbesondere für Umgebungen, in denen Geschwindigkeit das Maß aller Dinge ist.  

ZFS

Das ZFS Filesystem wurde ursprünglich von Sun Microsystems entwickelt und ist in erster Linie für seine Zuverlässigkeit bekannt. Darüber hinaus bietet ZFS allerdings viele weitere Funktionen und ist für hohe Speicherkapazitäten und auf Datenintegrität ausgelegt.

Im Gegensatz zu traditionellen Dateisystemen, die auf einzelnen Partitionen oder Volumes basieren, bietet ZFS die Möglichkeit, mehrere Storage Devices im Rahmen eines Pools zu nutzen. Das realisiert eine dynamische Speicherzuweisung und -verwaltung.

Weitere Linux-Dateisysteme

Neben Ext4, Btrfs, XFS und ZFS sind diverse, weitere Linux Filesystems verfügbar, die einen Blick wert sind. Zum Beispiel:

• JFS, ein 64-Bit-Journaling-Filesystem, das von IBM entwickelt wurde.
• ReiserFS, ein universelles Journaling-Dateisystem, das ursprünglich von einem Team bei Namesys unter der Leitung von Hans Reiser entwickelt und implementiert wurde.
• SquashFS, ein komprimiertes Read-Only-Dateisystem für Linux, das Daten, Inodes und Verzeichnisse komprimiert und Blockgrößen von 4 KiB bis zu 1 MiB unterstützt.

(fm)

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Foto: Github

Bei allem Respekt: Der offizielle App Store von Microsoft ist nicht der “Place to be”, wenn man neue Windows-Software entdecken möchte. Experimentierfreudige Nutzer dürften aber mit Github glücklich werden. Die Plattform für Softwareentwicklungsprojekte (2018 von Microsoft für 7,5 Milliarden Dollar erworben) bietet ein Füllhorn wunderbarer, merkwürdiger, grotesker und kostenloser Independent-Applikationen.

Natürlich ist Github nicht wirklich ein App-Store und auch nicht als solcher konzipiert. Vielmehr richtet sich die Plattform dediziert an die Developer-Community. Nicht wenige Projekte sind individuellen Entwicklungsproblemen entsprungen, deren Lösung die Programmierer mit der Gemeinschaft teilen wollen. In manchen Fällen entstanden daraus populäre Lösungen – die auf Github deutlich früher verfügbar waren als in Microsofts App Store.

Leider gibt sich der Windows-Konzern auch keine besondere Mühe, Endbenutzern den potenziellen Mehrwert von Github nahezubringen. Das ist schade, wie unter anderem die folgenden 26 Github-Applikationsperlen belegen.

GitHub-Apps: 26 empfehlenswerte Windows-Projekte

Wichtig: Bevor Sie eine der gelisteten Anwendungen herunterladen, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass die Installation von Github-Apps im Vergleich zu Software aus dem offiziellen Windows App Store ein gewisses Risiko mit sich bringt: Viele (Hobby-)Entwickler sparen sich die Ausgaben für Code-Signatur-Zertifikate. Das führt dazu, dass der SmartScreen-Filter von Windows sie als potenziell gefährlich einstuft. Auch wenn eine Applikation nicht bösartig im engeren Sinne ist, kann sie dennoch Probleme verursachen, insbesondere, wenn sie grundlegende Änderungen an Ihrem Rechner vornimmt.

Die Integrität bestimmter Anwendungen lässt sich bestenfalls anhand vorliegender Rezensionen überprüfen. Ansonsten sollten Sie sich mit einem Blick auf die jeweilige Projektseite auch darüber informieren, ob die Anwendung noch aktiv weiterentwickelt wird.

Der Download eines der folgenden Projekte erfolgt auf eigene Verantwortung.

• Explorer Patcher stellt ohne Registry-Eingriffe Taskleistenbeschriftungen und andere Funktionen wieder her, die Microsoft in Windows 11 entfernt hat.

• MS Edge Redirect leitet Websuchen aus dem Windows-Startmenü an Ihren Standardbrowser weiter und verwendet die Suchmaschine Ihrer Wahl. So sind Sie nicht gezwungen, Edge und Bing zu verwenden.

• YouTube-DL ermöglicht es, YouTube-Videos über die Windows-Eingabeaufforderung herunterzuladen.

• Text-Grab extrahiert Text von allem, was auf dem Bildschirm zu sehen ist und bietet dabei mehr Optionen als PowerToys Text-Grabber.

• Normcap ist ein kostenloses OCR-Tool, das sich einfach über die Taskleiste oder das Startmenü starten lässt.

• Buzz nutzt OpenAIs Spracherkennung Whisper, um Offline-Audiotranskriptionen zu generieren.

• Upscayl nutzt künstliche Intelligenz, um die Auflösung Ihrer Fotos zu optimieren.

• Math-HotKey markiert mathematische Syntax in einem beliebigen Textfeld und berechnet diese per Tastenkombination.

• Rufus ist ein beliebtes Tool, um USB-Boot-Laufwerke zu erstellen.

• Min ist ein experimenteller, minimalistischer Webbrowser.

• WinMute schaltet das System-Audio basierend auf einem Zeitplan oder anderen Triggern stumm.

• Mouse Jiggler bewegt die Maus in regelmäßigen Abständen, um das System wachzuhalten, ohne mit den Ruhezustand-Einstellungen herumspielen zu müssen.

• Music Caster überträgt lokale Musikdateien oder Web-Audio auf Chromecast-Geräte.

• Dopamine ist eine simple, moderne Anwendung für die lokale Musikwiedergabe.

• Nuclear ist ein Desktop-Musikplayer, der Titel von YouTube, Bandcamp und anderen Online-Quellen abspielt.

• Pianobar ermöglicht es, Pandora über eine Befehlszeilenschnittstelle zu integrieren.

• Project M visualisiert Musik im Stil eines klassischen Winamp-Plugin.

• RunCat ergänzt die Windows-Taskleiste um eine Katzenanimation.

• eDEX-UI ist ein Terminal-Emulator im SciFi-Stil.

• RoundedTB optimiert die Windows-11-Taskleiste mit abgerundeten Ecken, Segmenten und Rändern.

• TranslucentTB lässt Ihre Taskleiste transparent erscheinen.

• TwinkleTray ermöglicht Ihnen, die Bildschirmhelligkeit über die Taskleiste zu steuern.

• Windows 11 Fixer bündelt beliebte Konfigurationsoptimierungen an einem Ort.

• Files bietet eine elegante Alternative zum Windows Datei-Explorer.

• WinDynamicDesktop bringt (dynamischen) macOS-Wallpaper-Flair auf Ihren Windows-PC.

• Windows95 bringt eine “Miniatur”-Version des Betriebssystemklassikers (inklusive Solitaire) auf Ihren Rechner.

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Foto: David Pereiras – shutterstock.com

So schnell kann es gehen: Videokonferenzen und Online-Events sind inzwischen fester Bestandteil der Unternehmenskultur. Führungskräfte sollten ihre Videoconferencing-Auftritte dabei besonders sorgfältig planen. Wir geben Ihnen sieben Tipps an die Hand, um im nächsten Online-Meeting zu glänzen.

1. Wer Videokonferenzen macht, macht Fernsehen

In Videokonferenzen geht es noch stärker um Aufmerksamkeit als bei Präsenzformaten. Die Engländer sagen “To Pay Attention”, Aufmerksamkeit bekommt man nicht geschenkt, sie ist eine harte Währung. Eine der wichtigsten Erkenntnisse überhaupt: Videokonferenzen sind ein optisches Format. Wer Videokonferenzen macht, macht Fernsehen. 30 Minuten Frontalbeschallung? Vergessen Sie’s. 30 Minuten Präsentation nur auf der Tonspur? Schon verloren.

Denken Sie bereits bei der Aufbereitung Ihrer Inhalte permanent an die Augen Ihrer Teilnehmer: Welche Begriffe blenden Sie wann im Hintergrund ein, damit die Teilnehmer jederzeit wissen, worüber Sie gerade sprechen? Welches Bild hält die Aufmerksamkeit Ihrer Teilnehmer hoch, was hält sie wach? Tipp: Schauen Sie in den nächsten Tagen, was im Fernsehen bei der Informationsvermittlung für ein Aufwand betrieben wird: Hintergrundbilder, Einblendungen, Medienwechsel – ein guter Maßstab.

2. PowerPoint ist stark, aber Sie sind stärker

“Wie präsentiere ich PowerPoint-Folien? Welchen Anteil an der Videokonferenz dürfen/sollten sie haben?” lautet immer wieder eine Frage. Und die Antwort ist stets dieselbe: Es hat sich nichts geändert. PowerPoint ist und bleibt ein Bild-Darstellungsprogramm. Das Programm soll Sie bei der Vermittlung Ihrer Botschaften unterstützen, Sie als Redner aber nicht ersetzen. Anders ausgedrückt: Wenn Bill Gates gewollt hätte, dass PowerPoint ein Textprogramm wird, hätte er Word nicht erfunden.

Einfache Faustregel für den Einsatz von PowerPoint-Folien in Videokonferenzen: Immer nur dann, wenn sie wirklich Sinn machen. Also kein betreutes Lesen (einer liest laut vor, die anderen lesen leise mit), auch keine Morsezeichen Arial Schriftgröße acht und erst recht keine Bullet-Point-Schlachtfelder. Ihre Persönlichkeit ist der größte Begeisterungsfaktor und soll so oft wie möglich im Vollbild zu sehen sein.

3. Handbreit Platz über dem Kopf

Kontrollieren Sie, ob das Verhältnis Oberkörper/Bildschirm stimmt. Sitzen Sie zu weit weg von der Kamera und selbst das geschulte Teilnehmerauge kann Ihre Mimik nicht mehr erkennen? Oder sind Sie vielleicht zu nah dran und Ihr Kopf stößt am oberen Bildschirmrand an oder wird sogar ein wenig abgeschnitten? Die Segler sagen “Handbreit Wasser unterm Kiel”, bei Videokonferenzen gilt die Faustregel: “Handbreit Platz über dem Kopf”.

4. Komm, lass uns kleben!

Wichtig ist, souverän mit der Kamera umzugehen. Sie ist die direkte Verbindung zu den Teilnehmern und stellt Vertrauen her. Schauen Sie so oft wie möglich in die Linse. Leicht gesagt, denn bei Videokonferenzen gibt es ein kleines Problem: Viele schauen beim Sprechen gebannt auf das eigene Bild auf dem Bildschirm und verlieren dadurch den Blickkontakt zu den Teilnehmern. Suchen Sie immer wieder die Kamera. Schauen Sie der Kamera so fest ins Auge, wie Sie einem Menschen auch fest in die Augen schauen würden. Das strahlt Sicherheit aus. Marietta Slomka schaut Sie im “heute journal” an, wenn Sie mit Ihnen spricht. Claus Kleber auch. Kleiner Lifehack: Kleben Sie sich ein kleines Post-It mit einem dicken Pfeil neben das Kamera-Auge, sodass Sie immer wieder daran erinnert werden: Hier geht’s rein.

5. Stimme ist Macht

Die Stimme ist ein wirkungsmächtiges Instrument. Sie entscheidet oftmals darüber, ob Sie souverän und kompetent rüberkommen. Erfolgreiche Führungskräfte führen mit ihrer Stimme. Sprechen Sie kraftvoll, sind Sie gut zu verstehen? Wie ist der Ton? Gibt es störende Hintergrundgeräusche? Hallt es im Raum? Nuscheln Sie nicht, sprechen Sie laut und deutlich, artikulieren Sie. Achten Sie auf das richtige Sprechtempo und auf Ihre Satzmelodie. Setzen Sie laute Akzente, um dann wieder in die normale Lautstärke zu wechseln. Spielen Sie mit Ihrer Stimme, trainieren Sie sie. Zusätzliche Überlegung: ein externes Mikrofon.

6. Das Zauberwort heißt “jetzt!”

Machen wir uns nichts vor: Ihre Teilnehmer könnten theoretisch einschlafen und Sie würden es, wenn diese den Bildschirm vorher schwarz gemacht haben, nicht mal mitbekommen. Halten Sie´s interaktiv! Nutzen Sie den Chat für Abfragen oder picken Sie sich konkret jemanden aus dem Teilnehmerfeld raus und stellen ihm direkt eine Frage. Holen Sie live einen Experten in die Videokonferenz mit rein. Laden Sie die Teilnehmer zum Dialog ein, zum Mitdiskutieren. Lifehack: Wenn Sie die Wahrscheinlichkeit erhöhen wollen, dass wirklich jemand eine Frage stellt oder mitdiskutiert, benutzen Sie das Wort “jetzt”. Beginnen Sie mit den Worten “Ihre Fragen an mich zum Thema XY, bitte jetzt” oder “Ihre persönliche Meinung bitte jetzt”.

(hk/fm)

Stephan Wiesend

Auf einen Blick

Pro

• Einfache Verbindung mit iPhone
• Gute Leistung, aktzeptable Erwärmung
• Kompakt und leicht

Kontra

• Kein USB4

Fazit

Die kompakte und leichte SSD Snapback von Verbatim eignet sich gut, um den Speicher eines iPhones zu erweitern. Dank Magnet können Sie sie bequem mit einem iPhone verbinden und mobil nutzen. Auch am iPad und Mac können Sie die sehr kompakte SSD gut nutzen, mit ihrer USB-3.2-Schnittstelle erreicht sie hier aber nur knapp 1.000 MB/s.

Interessant ist sie aber wohl vor allem für Nutzer, die Videos mit einem iPhone aufnehmen wollen. Das ist allerdings erst ab dem iPhone 15 Pro möglich und schränkt die Zahl der Nutzer deutlich ein.

Die Snapback SSD von Verbatim gehört zu einer neuen Kategorie von SSDs, die sich weniger an Desktop- als an iPhone-Besitzer richten. Dank der Kombination von kleinen Abmessungen, niedrigem Gewicht und einem Magneten, können Sie sie einfach an der Rückseite eines neueren iPhones mit USB-C befestigen.

Per Magsafe befestigen Sie die SSD an der Rückseite Ihres iPhones, mit einem speziell geformten USB-C-Kabel können Sie den Speicher dann mit dem Anschluss des iPhones verbinden. Eine sehr ähnliche SSD haben wir bereits kürzlich mit der Lexar ES5 im Test. Das Modell von Verbatim ist aber etwas günstiger.

Über Apps wie Apples Tool Dateien können Sie Daten problemlos übertragen, etwa Dokumente sichern oder eine Filmsammlung auslagern. Bei neueren iPhones ab dem iPhone 15 Pro können Sie zudem Videos direkt auf die externe SSD aufnehmen.

Hoch aufgelöste Formate wie ProRes RAW oder bestimmte ProRes-Aufnahmeformate können Sie nämlich ausschließlich mit einer externen SSD nutzen. Gerade für Filmer ist die SSD deshalb sehr interessant. Die Pro-Modelle bieten außerdem eine schnellere USB-C-Schnittstelle als die anderen iPhone-Modelle.

Verbatim

Mit einem Gewicht von 40 Gramm und den Abmessungen 70 x 62 x 8,2 Millimetern (B/H/T) ist sie sehr kompakt und leicht, macht aber einen robusten Eindruck. Verfügbar ist sie in den Farben Blau und Mokka sowie in den Kapazitäten 512 GB, 1 TB und 2 TB. Bei Redaktionsschluss war sie aber erst bei wenigen Händlern verfügbar.

Die Version mit 512 GB kostet etwa bei Mindfactory 76 Euro, die 1-TB-Version kostet 119 Euro und die Version mit 2 TB ist für 195 Euro zu haben. In unserem Test verwendeten wir die Version mit 1 TB Kapazität.

Performance

Eine Art Härtetest für externe SSDs ist die Videoaufnahme an einem iPhone Pro: Längst nicht alle SSDs erreichen nämlich die für hochauflösendes Video erforderliche Schreibleistung. Bei inkompatiblen SSDs bemängelt das System dies mit einer Fehlermeldung, eine Videoaufnahme kann bei einer zu lahmen SSD zudem abbrechen. Vor allem die Aufnahme von ProRes RAW setzt eine hohe und stabile Leistung voraus, da hier sehr große Datenmengen übertragen werden.

In einem Test mit einem iPhone 17 Pro funktionierten unsere Aufnahmen aber problemlos. Als Test nehmen wir mit der App Final Cut Camera 20 Minuten RAW-Video auf, das erzeugte eine Datei von 600 GB Größe. Die Aufnahme erfolgt ohne Probleme und führt auch nur zu mäßiger Erwärmung.

Auch am Mac kann die SSD problemlos genutzt werden, hier erreicht die SSD allerdings nicht ihre volle unterstützte Leistung. Die SSD bietet eine USB 3.2 Gen 2×2-Schnittstelle und kann bei kompatiblen Windows-Rechnern bis zu 2.000 MB/s beim Lesen und Schreiben erreichen. Am Mac werden leider nur maximal 1.000 MB/s erreicht, mit Blackmagic Disk Speed Test messe ich 940 MB/s beim Schreiben und 938 MB/s beim Lesen – das ist der übliche Messwert für diese Schnittstelle.

Dafür zeigt die SSD trotz ihrer kleinen Abmessungen eine sehr stabile Leistung und niedrige Erwärmung. Auch nach einem Dauertest mit Blackmagic Disk Speed Test mit einer halben Stunde Länge sinkt die Transferleistung nur minimal und die Erwärmung ist mäßig.

hris Hall / Foundry

Auf einen Blick

Pro

• Beeindruckendes Display
• Großartige Leistung
• Clevere Frontkamera
• Gelungenes Zubehör

Kontra

• Es ist zu groß, um es ohne Tastatur oder Ständer zu nutzen
• Der S Pen ist weniger leistungsfähig als zuvor
• Hoher Preis

Fazit

Samsungs übergroßes Tablet ist nach wie vor eines der besten Geräte, um Medieninhalte großformatig zu genießen. Mit seinem schlankeren Profil und dem geringeren Gewicht ist es trotz der verbesserten Leistung und Akkulaufzeit mobiler als zuvor. Aber es ist immer noch riesig! Dadurch ist es fast unmöglich, das Tablet ohne einen Ständer zu nutzen. Der aufgerufene Preis entspricht zudem eher dem eines guten Mittelklasse-Laptops. Daher eignet sich die Neuauflage nur für die Anwender, die sich ein wirklich großes Tablet wünschen.

Samsung bietet seit vielen Jahren immer neue Android-Tablets an, während viele andere Hersteller diesen Formfaktor bereits aufgegeben haben. Die Galaxy Tab-Modelle gehören daher zu den meistverkauften Android-Tablets auf dem Markt. Nur Apple kann mit seinem iPad noch mehr Käufer gewinnen. Mit Apples Spitzenmodell – dem iPad Pro – will sich nun das brandneue Galaxy Tab S11 Ultra messen.

Ich sage es aber gleich vorweg: Es handelt sich eher um ein Update des Vorgängermodells. Eine überraschende Neuheit bietet das große Tablet leider nicht. Daher ist das Tab S11 Ultra auch nicht so einfach zu empfehlen. Das liegt auch daran, dass es preislich die Dimensionen eines guten Mittelklasse-Laptops erreicht hat.

Design, Verarbeitung & Zubehör

• Farboptionen: Grau oder Silber
• 5,1 Millimeter dick, 690 Gramm schwer
• S Pen inklusive

Die physischen Abmessungen des Galaxy Tab S11 Ultra sind im Wesentlichen gleich geblieben. Der größte Unterschied ist das mit 5,1 Millimetern noch etwas schlankere Gehäuse. Dank der IP68-Zertifizierung und der edlen Metalloberfläche wirkt das Tablet robust und hochwertig.

Chris Hall / Foundry

Auch die schiere Größe dieses Tablets ist beeindruckend. Zwar fällt das Gewicht im Vergleich zum Vorgänger etwas geringer aus. Dies ändert aber nichts daran, dass es sich beim Galaxy Tab S11 Ultra um ein wirklich großes Tablet handelt. Ohne eine Art Ständer lässt sich das 326 × 208 Millimeter große Gerät praktisch kaum benutzen. Die Ablage auf den Knien erscheint im Vergleich mit einem 10-Zoll-Tablet sehr unbequem.

Samsung legt praktischerweise seinen S Pen bei. Dieser verfügt jedoch nicht mehr über eine Bluetooth-Anbindung, genau wie beim Galaxy S25 Ultra. Dennoch ermöglicht der Stift ein großartiges Schreiberlebnis und eignet sich damit besonders gut für Künstler und Kreative.

Ohne eine Art Ständer lässt sich das 326 × 208 Millimeter große Gerät praktisch kaum benutzen

Chris Hall / Foundry

Das Book Cover Keyboard Slim kostet 114,95 Euro extra, ist aber fast schon ein Pflichtkauf, um das Potenzial des Tab S11 Ultra voll auszuschöpfen. Zwar wirkt das Zubehör relativ teuer. Doch im Vergleich zu Apples Magic Keyboard für das iPad Pro für 349 Euro ist es fast ein Schnäppchen.

Das Zubehör bringt eine gute Tastatur mit, dafür fehlt jedoch das Trackpad. Das Anschließen einer Bluetooth-Maus kann diesen Mangel aber ausgleichen. Die Tasten haben einen angenehmen Druckpunkt, und die Hülle ist robust genug, um Kratzer auf der Rückseite zu verhindern.

Außerdem lässt sich damit der Bildschirm des Tablets wie bei einem Laptop aufstellen. Das Anschauen von Filmen macht damit noch mehr Spaß. Es scheint fast, als wäre dieses Riesen-Tablet genau für diesen Zweck entwickelt worden.

Bildschirm & Lautsprecher

• 14,6-Zoll 2,9K 120 Hertz AMOLED
• 1.600 Nits Spitzenhelligkeit
• Vierfach-Lautsprechersystem mit Dolby Atmos

Das 14,6-Zoll-Display hat eine höhere Spitzenhelligkeit als das Vorgängermodell, bleibt aber bei der gleichen scharfen Auflösung. Es handelt sich um ein hochwertiges AMOLED – eine Technik, die Samsung ausgezeichnet beherrscht. Vielleicht ist der riesige Bildschirm sogar der eigentliche Kaufgrund für das Galaxy Tab S11 Ultra.

Die Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz sorgt für einen flüssigen Bildlauf. Die Farben sind erwartungsgemäß großartig, es ist einfach herrlich anzuschauen.

Vielleicht ist der riesige Bildschirm sogar der eigentliche Kaufgrund für das Galaxy Tab S11 Ultra

Ich habe mir auf einem zwölfstündigen Flug mit dem Galaxy Tab S11 Ultra mehrere Filme angeschaut. Gerade in Anbetracht des langweiligen Filmprogramms an Bord, war ich sehr froh über mein eigenes Kinoerlebnis.

Chris Hall / Foundry

Der Bildschirm ist zudem mit einer Antireflexionsbeschichtung versehen, die die Reflexionen etwas bläulich erscheinen lässt. Grundsätzlich kann die Beschichtung einen Großteil der Störungen durch Spiegelungen unter Kontrolle halten.

Das Tab S11 Ultra ist weiterhin mit vier Lautsprechern ausgestattet, die einen immersiven, virtualisierten Dolby-Atmos-Surround-Sound erzeugen. Der Klang wirkt tatsächlich sehr satt, was das Tablet ideal für Videotelefonate und Filmabende macht. Besonders in Hotelzimmern eignet es sich hervorragend, um Netflix zu streamen oder Spotify bei maximaler Lautstärke zu genießen. Selbst dann liefert das Tab S11 Ultra einen raumfüllenden, verzerrungsfreien Klang.

Sie können natürlich auch einen Lautsprecher oder Kopfhörer anschließen. Doch das ist bei diesem Gerät nicht wirklich notwendig.

Ausstattung & Rechenleistung

• MediaTek Dimensity 9400 Chipsatz
• 12 Gigabyte RAM, 16 Gigabyte RAM beim 1-Terabyte-Modell
• 256 Gigabyte/512 Gigabyte/1 Terabyte Speicherplatz, bis zu 2 Terabyte über Micro-SD-Karte möglich

Als Samsungs Flaggschiff benötigt das Tablet natürlich auch einen leistungsstarken Chipsatz. Der Hersteller verlässt sich dieses Mal auf den Dimensity 9400 von MediaTek. Dabei handelt es sich um ein deutliches Upgrade im Vergleich zum Dimensity 9300 im Tab S10 Ultra. Der Chip bietet eine etwas höhere Taktrate und die Fertigung im 3-Nanometer-Verfahren sorgt gleichzeitig für eine höhere Effizienz.

Die MediaTek-Hardware hat sich als starker Konkurrent des Snapdragon 8 Elite erwiesen. Im Tab S11 Ultra sorgt der Chip für ein reibungsloses und schnelles Benutzererlebnis: Das Öffnen von Apps, das gleichzeitige Ausführen mehrerer Anwendungen und der Wechsel zwischen diesen verlaufen problemlos.

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Es gibt drei Speicheroptionen für das Tab S11 Ultra: 256 Gigabyte, 512 Gigabyte und 1 Terabyte. Außerdem lässt sich der Speicher per Micro-SD-Karten um bis zu 2 Terabyte erweitern. Dies ist in Anbetracht der teils hohen Aufpreise für mehr Speicherplatz sehr attraktiv, um ohne hohe Kosten für mehr Platz auf dem Tablet zu sorgen.

Das Öffnen von Apps, das gleichzeitige Ausführen mehrerer Anwendungen und der Wechsel zwischen diesen verlaufen problemlos

Ich habe die Leistung des Tab S11 Ultra als hervorragend empfunden. Obwohl auch Spiele auf diesen großen Bildschirmen sicherlich ihren Reiz haben, fällt es mir schwer, mobile Games auf einen so großen Bildschirm zu spielen. Titel, die für Touch-Bedienung optimiert wurden, lassen sich auf einem so großen Tablet ohnehin kaum spielen. Sollten Sie das Tablet dennoch für Spiele einspannen, werden Sie sich darüber freuen, dass das Gerät dabei kaum wärmer wird.

Samsung Galaxy Tab S11 Ultra Benchmarks

Kameras

• 13 Megapixel f/2.0 Hauptkamera, 4K 30fps Video
• 8 Megapixel f/2.2 Ultraweitwinkel
• 12 Megapixel Selfie mit Ultraweitwinkel

Die Kameras eines Tablets müssen nicht unbedingt mit denen von Smartphones mithalten können. Es würde auch viel Aufmerksamkeit erregen, wenn Sie mit diesem riesigen Tablet Schnappschüsse im Urlaub machen würden.

Sollten Sie dies dennoch einmal machen wollen, dann lässt Sie das Tab S11 Ultra nicht im Stich: Neben einer 13-Megapixel-Kamera gibt es an der Rückseite auch eine 8-Megapixel-Ultrawide-Kamera. Für geschäftliche Aufgaben wie das Scannen von Dokumenten oder das Dokumentieren einer Reparatur eignen sich die Kameras einwandfrei.

Chris Hall / Foundry

Dennoch lässt sich die Leistung der beiden rückseitigen Kameras bestenfalls als durchschnittlich bezeichnen. Sie erhalten ein scharfes Bild mit anständigen Farben, aber sobald die Aufnahmesituation nicht ideal ist, leidet das Ergebnis. Es lassen sich darüber hinaus auch 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde erstellen. Doch auch diese überzeugen nicht. Nutzen Sie daher lieber weiterhin Ihre Smartphone-Kamera.

Die Frontkamera des Tablets ist hingegen deutlich alltagstauglicher. Sie hat außerdem einen raffinierten Trick in der Hinterhand: Neben einer normalen Ansicht gibt es auch eine ultrabreite Perspektive. Dies ist ideal für Videotelefonate mit mehreren Personen.

Im Vergleich zu den meisten Laptops bietet die Frontkamera eine deutlich bessere Bildqualität. Vielleicht sind die Webcams der meisten Laptops aber auch einfach nur unbrauchbar.

Akkulaufzeit & Aufladen

• 11.600 Milliamperestunden
• 45 Watt kabelgebundenes Laden
• Ladegerät nicht im Lieferumfang enthalten

Trotz des schlankeren Gehäuses des Tab S11 Ultra ist der Akku mit 11.600 Milliamperestunden etwas größer geworden. Überdies unterstützt das Tablet das Aufladen per Kabel mit 45 Watt. Ein passendes Ladegerät findet sich jedoch nicht im Lieferumfang. Geeignete Netzteile für das Tab S11 Ultra finden Sie in unserem Kaufratgeber. Möglicherweise haben Sie aber auch schon ein passendes Ladegerät, auch wenn es nicht unbedingt die maximale Geschwindigkeit unterstützt.

Die offizielle Angabe von Samsung zur Akkulaufzeit beträgt bis zu 23 Stunden bei der Wiedergabe von Videos. Nach meinen eigenen Tests ist dies etwas übertrieben. Wie immer hängt die Laufzeit stark von den genutzten Anwendungen und der Bildschirmhelligkeit ab. Ich bin bei gemischter Nutzung auf mehr als 12 Stunden Laufzeit gekommen.

Es ist ein großartiges Gefühl, zu wissen, dass der Akku fast einen ganzen Arbeitstag lang ohne Aufladen durchhält

Dazu gehörten Surfen im Internet und E-Mails sowie einige leichte Produktivitätsaufgaben. Es ist ein großartiges Gefühl, zu wissen, dass der Akku fast einen ganzen Arbeitstag lang ohne Aufladen durchhält. Noch kann ein Android-Tablet zwar keinen Laptop mit all seinen Möglichkeiten ersetzen. Aber die Akkulaufzeit ist immerhin kein limitierender Faktor bei der Arbeit mit dem Tablet mehr.

Benutzeroberfläche & Apps

• One UI 8, Android 16
• Galaxy AI und jede Menge Bloatware
• Sieben Jahre lang Betriebssystem- und Sicherheitsupdates

Von allen Tablet-Herstellern hat Samsung am meisten getan, um die Unzulänglichkeiten von Android als Betriebssystem zu reduzieren. Sogar Google hat in den vergangenen Jahren damit begonnen, einige der Neuerungen zu übernehmen, die Samsung eingeführt hat. Dadurch sind Tablets mit Android mittlerweile benutzerfreundlicher geworden.

Das Galaxy Tab S11 Ultra wird auch als Laptop-Ersatz vermarktet. Die DeX-Software (Desktop Experience) von Samsung erlaubt Multitasking mit einem fensterbasierten System über einen externen Bildschirm. DeX startet, sobald Sie Apps auf den Bildschirm ziehen, um sie im geteilten Bildschirm zu verwenden. Da das System jedoch schlechter für die Bedienung per Finger optimiert wurde, empfiehlt sich eher die Nutzung einer Maus.

Chris Hall / Foundry

DeX ist zwar großartig, wirkt im Vergleich zur Arbeit an einem Windows-PC jedoch noch etwas umständlich – genauso wie beim iPad. Das Öffnen von Office 365 und die Synchronisierung von Dokumenten funktionieren zwar problemlos, dennoch reicht die Nutzung des Tablets in diesem Modus nicht an die eines vollwertigen Laptops heran.

Zudem fehlen unter Android nach wie vor viele professionelle Anwendungen, wie Affinity Photo 2. Dadurch stellt sich die grundsätzliche Frage, ob der Einsatz eines teuren Tablets als Laptop-Ersatz überhaupt sinnvoll ist.

DeX ist großartig, aber im Vergleich zur Verwendung eines Windows-PCs wirkt das Arbeit damit noch etwas umständlich

Für diejenigen, die Tab S11 mit einer Tastatur verwenden, findet sich auch eine KI-Taste. Diese startet wahlweise Gemini oder Bixby.

Chris Hall / Foundry

Eines der Probleme von Galaxy AI ist, dass es sich sehr stark auf die Apps von Samsung konzentriert. Wenn Sie hingegen die nativen Google-Apps oder die Apps von Drittanbietern bevorzugen, werden Sie mit Galaxy AI fast nie in Berührung kommen.

Außerdem gibt es einige Überschneidungen bei den vorinstallierten Apps. Neben dem Play Store gibt es noch den Galaxy Store von Samsung. Dazu kommt Samsungs eigener Browser und eine App für Fotos. Diese lassen sich aber fast alle einfach vom Tablet löschen.

Besonders positiv sticht das Tab S11 Ultra zudem bei der Softwareunterstützung hervor. Samsung hat sich dazu verpflichtet, volle sieben Jahre lang Betriebssystem- und Sicherheitspatches zu liefern. Dies gehört zu den besten Versprechen, die Sie bei einem Tablet finden können.

Preis & Verfügbarkeit

Das Samsung Galaxy Tab S11 Ultra ist direkt bei Samsung erhältlich. Das Einstiegsmodell mit 256 Gigabyte Speicher kostet beim Hersteller 1.169,00 Euro. Das größere Modell mit 512 Gigabyte schlägt mit 1.269,00 Euro zu Buche und für das Spitzenmodell mit 1 Terabyte Speicher werden 1.549,00 Euro fällig.

Auch Amazon hat das große Tablet im Angebot. Für das Modell mit 256 Gigabyte Speicher werden dort 1.070 Euro aufgerufen. Bei Mediamarkt ist das Tablet ebenfalls vorrätig. Hier werden 1.229,00 Euro (256 Gigabyte), 1.349,00 Euro (512 Gigabyte) sowie 1.649,00 Euro (1 Terabyte) fällig. Mit 5G-Unterstützung kommen noch einmal ungefähr 200 Euro hinzu.

Der größte Konkurrent des Galaxy Tab S11 Ultra ist das iPad Pro mit M5. Die meisten anderen Android-Tablets können mit dem Samsung-Gerät schlicht nicht mithalten. Wenn Sie dennoch auf der Suche nach einem Tablet mit Android als Betriebssystem sind, dann verpassen Sie nicht unseren Kaufratgeber mit den besten Android-Tablets im Test.

Chris Hall / Foundry

Fazit

Das Galaxy Tab S11 Ultra ist zweifelsohne ein sehr leistungsfähiges Tablet. Es bietet ein hervorragendes Display für den Filmgenuss oder alle Arten von leichten Büroarbeiten. Ich habe mit dem Tab S11 Ultra gerne im Internet gesurft, geschrieben und E-Mails bearbeitet. Doch das Streaming von Videos ist sicherlich der heimliche Star. Als Reisebegleiter habe ich das Tablet daher geliebt.

Zieht man das Gerät jedoch von der Tastatur ab, wird es schwer, damit zu arbeiten. Zwar ist das geringere Gewicht sehr praktisch. Doch das Tablet ist noch immer zu groß, um es mit einer Hand zu halten. Wo man mit einem 10-Zoll-Tablet noch gut hantieren kann, bleibt dies mit 14,6 Zoll eine Herausforderung.

Grundlegend hat sich am Ultra-Tablet von Samsung nicht viel geändert. Ich benutze es gerne, bin von der Leistung begeistert und kann an der Qualität des Displays nichts aussetzen.

Aber zu diesem Preis können Sie auch gleich einen Laptop kaufen, der genauso groß und viel einfacher zu bedienen ist. Trotz aller guten Eigenschaften des Galaxy Tab S11 Ultra wird es nur diejenigen ansprechen, die sich unbedingt ein Tablet mit riesigem Bildschirm wünschen.

Wenn Sie sich über die aktuell besten Laptops informieren möchten, dann verpassen Sie nicht unseren Laptop-Test 2025: Die besten Notebooks aller Klassen im Vergleich.

Technische Daten

• MediaTek Dimensity 9400
• 12 Gigabyte/16 Gigabyte RAM
• 256 Gigabyte/512 Gigabyte/1 Terabyte (per Micro-SD-Karte erweiterbar)
• 14,6-Zoll-AMOLED
• 2.960 × 1.848 Auflösung, 1.600 Nits Spitzenhelligkeit
• 120 Hertz dynamische Bildwiederholrate
• 11.600-Milliamperestunden-Akku
• 45 Watt Schnellladung (kein Ladegerät im Lieferumfang)
• 12-Megapixel-Kamera auf der Vorderseite
• Hauptkameras: 13 Megapixel und 8 Megapixel Ultraweitwinkel
• Vierfach-Lautsprecher
• 326 × 208 × 5,1 Millimeter
• 692 Gramm (nur Tablet)

(PC-Welt)

Chris Martin / Foundry

Auf einen Blick

Pro

• Stilvoll und sehr mobil
• 90 Hertz Bildwiederholfrequenz
• 7 Jahre Software-Unterstützung
• Sehr preiswert

Kontra

• Sehr langsames Aufladen
• Einfache Kameras
• Vorinstallierte Bloatware

Fazit

Samsung hat im Vergleich zum Vorgängermodell vieles gleich belassen, aber dennoch wurde das Tablet deutlich verbessert. Gleichzeitig ist es weiterhin sehr günstig zu haben. Kleinere Tablets, die billig und dennoch brauchbar sind, sind mittlerweile schwer zu finden. Daher ist das Galaxy Tab A11 ein klarer Gewinner, wenn es Ihre individuellen Anforderungen erfüllt.

Während viele technische Geräte jedes Jahr in einer neuen Version erscheinen, hat Samsung etwas länger gewartet, um eine neue Generation seines günstigen Android-Tablets auf den Markt zu bringen. Nun ist das Galaxy Tab A11 endlich verfügbar und soll das günstigste Tablet sein, das man aktuell kaufen kann.

Es sollte jedoch erwähnt werden, dass das Tab 11 eigentlich Tab 10 heißen müsste. Durch die lange Wartezeit hat der Hersteller diese Version direkt übersprungen.

Das Galaxy Tab A9 war eines unserer Lieblings-Billig-Tablets. An das Tab A11 hatten wir entsprechend große Erwartungen.

Auch wenn das Galaxy Tab A11 auf den ersten Blick nicht vom Tab A9 zu unterscheiden ist, bietet es doch einige Verbesserungen und ist weiterhin sehr preiswert.

Wenn Sie dies alles zusammen mit der Tatsache betrachten, dass kleine, preiswerte Tablets heutzutage schwer zu bekommen sind, ist das Tab A11 eine absolute Kaufempfehlung. Warum sich kaum ein Gerät mit dem iPad Mini messen kann, erfahren Sie in unserem Kommentar Darum haben Android-Tablets keine Chance gegen das iPad Mini.

Design & Verarbeitung

• Sieht genauso aus wie das Tab A9
• Sehr mobil
• Zwei Farben zur Auswahl

Zum Design des Galaxy Tab A11 gibt es wenig zu sagen. Das liegt daran, dass Samsung buchstäblich das Gehäuse des A9 weiterverwendet hat. Es ist bis auf den letzten Millimeter identisch, mit allen Tasten und Anschlüssen. Das neue Modell ist jedoch ein klein wenig schwerer, aber wir sprechen hier von 3 bis 4 Gramm, je nachdem, ob Sie sich für Wi-Fi oder LTE entscheiden.

Chris Martin / Foundry

Der einzige andere Unterschied, den ich feststellen kann, ist, dass das Tab A9 in der schönen Farbe Marineblau erhältlich war. Diese gibt es beim Tab 11 nicht mehr. Es werden nur zwei Farbvarianten angeboten.

Das Beste am Design des Galaxy Tab A11 sind seine kompakten Abmessungen

Ich habe die graue Variante getestet. Doch es gibt auch Silber, wenn Sie dies vorziehen.

Durch das wiederverwendete Design wirkt das Tablet zwar nicht mehr so zeitgemäß. Aber es ist immer noch ein schickes kleines Tablet. In Anbetracht des niedrigen Preises stand der Stil offenbar nicht ganz so weit oben auf der Prioritätenliste des Herstellers.

Das Beste am Design des Galaxy Tab A11 sind seine kompakten Abmessungen. Mit nur 8 Millimetern Dicke und 335 Gramm Gewicht ist dieses Gerät sehr gut für unterwegs geeignet, ohne zu stören. Tatsächlich passt es häufig sogar in meine Hosentasche.

Wenn Sie ein günstiges und kompaktes Android-Tablet suchen, dann ist das Tab A11 genau richtig.

Chris Martin / Foundry

Es gibt keine IP-Klassifizierung für Staub- oder Wasserdichtigkeit. Aber das kann man bei einem so günstigen Tablet auch nicht erwarten. Glücklicherweise fühlt sich das Gerät hochwertiger an, als es der Preis vermuten lässt. Es ist überwiegend aus Metall gefertigt, wenn auch nicht als Unibody.

Wie einer der Klassiker unter den kleinen Tablets, das Google Nexus 7, wurde das Tab 11 für die Verwendung im Hochformat konzipiert – genau wie ein Smartphone. Die Stereolautsprecher wurden dennoch so platziert, dass sie sich auf beiden Seiten befinden, wenn das Tablet im Querformat gehalten wird.

Alles in allem ist es aber fast unmöglich, den optischen Unterschied zu seinem Vorgänger auszumachen.

Bildschirm & Lautsprecher

• 8,7-Zoll-LCD
• Neue 90-Hertz-Bildwiederholfrequenz
• Stereolautsprecher haben jetzt Dolby Atmos

Auf den ersten Blick scheinen der Bildschirm und die Lautsprecher identisch mit dem Galaxy Tab A9 zu sein. Doch genau hier verstecken sich die größten Neuerungen des A11.

Der Bildschirm ist gleich groß geblieben. Dies stellt für mich eine hervorragende Balance zwischen “größer als Ihr Smartphone, aber klein genug, um gut tragbar zu sein” dar. Überdies verwendet das Tablet ein LCD. Doch der Hersteller hat die Bildwiederholfrequenz auf 90 Hertz erhöht. Diese Komfortfunktion gab es bislang nur beim Tab A9+.

Eine Bildwiederholfrequenz von 90 Hertz sorgt dafür, dass das Scrollen flüssiger aussieht. Da der Bildschirm in einer Sekunde mehr Bilder darstellt, wirkt alles weniger ruckelig.

Hinweis: Die Streifen, die Sie auf den Bildern des Bildschirms sehen können, sind nur auf das Fotografieren zurückzuführen und für das menschliche Auge nicht sichtbar.

Chris Martin / Foundry

Obwohl ein AMOLED-Panel natürlich schön gewesen wäre, kann man dies bei diesem Preis nicht erwarten. Ich könnte zwar die Leistung des Bildschirms bemängeln und die Blickwinkel sowie die uneinheitliche Beleuchtung erwähnen, aber das Gebotene ist vollkommen akzeptabel.

Für 160 Euro erhalten Sie ein perfektes, farbenfrohes und scharfes Bild und auch die Spitzenhelligkeit ist gut. Ich habe einen Wert von 528 Nits (in der Mitte) gemessen. Das ist etwas besser als beim Vorgänger Tab A9.

Wenn Sie einen größeren Bildschirm als 8,7 Zoll benötigen, bietet das Galaxy Tab A11+ für 279 Euro ein 11-Zoll-Display. Das gilt auch für das Xiaomi Redmi Pad 2.

Chris Martin / Foundry

Die Lautsprecher sind genauso positioniert wie beim Vorgänger. Wenn Sie das Tablet im Querformat halten, befinden sich die Lautsprecher auf beiden Seiten und oben, sodass Sie sie nicht versehentlich verdecken.

Das ist eine clevere Anordnung, wenn Sie sich Videoinhalte ansehen. Außerdem wirbt Samsung mit einer Unterstützung von Dolby Atmos. Das ist zwar keine gigantische Verbesserung, aber der Klang wirkt dadurch noch räumlicher.

Das Galaxy Tab A11 verfügt zudem über einen Kopfhöreranschluss, sodass Sie nicht zwingend einen Bluetooth-Kopfhörer anschließen müssen.

Ausstattung & Rechenleistung

• Mediatek Helio G99
• Bis zu 8 Gigabyte RAM
• Bis zu 128 Gigabyte Speicher

In Bezug auf die Leistung gibt es im Vergleich zum Tab A9 keine großen Fortschritte. Der verbaute Helio G99 Prozessor ist mittlerweile drei Jahre alt. Das Einsteigermodell ist mit 4 Gigabyte RAM und 64 Gigabyte Speicherplatz ausgestattet. Sie können beides auf 8 Gigabyte oder 128 Gigabyte verdoppeln, wenn Sie 40 Euro mehr ausgeben. Dies könnte eine sehr kluge Investition sein.

Chris Martin / Foundry

Der zusätzliche Speicherplatz bedeutet nicht nur, dass Sie mehr Apps oder Spiele herunterladen können. Der größere Speicher verbessert zudem die Leistung, gerade in Hinblick auf die Langlebigkeit. Samsung bietet nach wie vor einen MicroSDXC-Kartensteckplatz an. Damit lassen sich beide Modelle um bis zu zwei Terabyte Speicher aufrüsten. Vor dem Kauf sollte man nämlich bedenken, dass das Betriebssystem und andere vorinstallierte Komponenten bereits etwa 20 Gigabyte beanspruchen.

Unterm Strich ist das Galaxy Tab A11 ein vielseitiger Allrounder, solange Sie das Tablet nicht überfordern

Für meinen Test diente das billigere und einfacher ausgestattete Modell als Grundlage. Das Tablet ist zwar nicht blitzschnell, aber es ist auch nicht störend langsam.

Natürlich wäre ein neuerer Prozessor hilfreich gewesen. Aber die lange Update-Unterstützung ist dennoch ein echtes Highlight bei diesem Gerät.

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Unterm Strich ist das Galaxy Tab A11 ein vielseitiger Allrounder, solange Sie das Tablet nicht überfordern. Sie können damit komfortabel im Internet surfen, soziale Medien nutzen, Videotelefonate führen und auch ein paar einfache Spiele ausprobieren.

Benchmarks

Ich finde es allerdings etwas seltsam, dass Sie sich beim Tab A11 wieder einmal nur für ein reines Wi-Fi-Modell oder eine LTE (4G)-Version entscheiden können. Für den Komfort, auch abseits des heimischen Netzwerks im Internet zu surfen, müssen Sie zusätzlich zahlen.

Ansonsten gibt es bei den Schnittstellen keine Überraschungen: Sie erhalten Bluetooth 5.3 und Wi-Fi 5. NFC oder einen Fingerabdruckscanner bietet das Tab A11 hingegen nicht.

Kameras

• 8-Megapixel-Rückkamera
• Verbesserte 5-Megapixel-Frontkamera

Das Galaxy Tab A11 hat zwar die gleiche 8-Megapixel-Kamera auf der Rückseite wie sein Vorgänger. Dafür hat Samsung der Frontkamera ein substanzielles Upgrade spendiert. Diese ist bei einem Tablet ohnehin wichtiger, wenn Sie das Tablet für Videotelefonate einspannen. Denn selbst mit einem so kompakten Gerät ist es schwierig, mit der rückseitig verbauten Kamera Fotos aufzunehmen. Hier sollten Sie lieber zu Ihrem Smartphone greifen.

Mir wäre es sogar lieber, wenn das Tab A11 gar keine Rückkamera hätte. Das würde die Kosten zusätzlich senken und das Tablet würde auf dem Tisch nicht mehr kippeln.

Chris Martin / Foundry

Die rückseitige Kamera sollten Sie ohnehin nur verwenden, wenn Sie unbedingt müssen. Die Bilder werden grundsätzlich leicht unscharf und es gibt selbst bei Tageslicht Probleme mit dem Weißabgleich.

Die Kamera auf der Vorderseite ist hingegen viel nützlicher. Bei guten Lichtverhältnissen erhalten Sie eine vernünftige Qualität. Es gibt sogar einen Modus für Weitwinkelaufnahmen, der gerade im Hochformat recht nützlich ist. Der Porträtmodus ist ebenfalls brauchbar und ich habe festgestellt, dass die verbesserte Kamera auch die Entsperrfunktion per Gesichtserkennung zuverlässiger gemacht hat.

Akkulaufzeit & Aufladen

• 5.100-Milliamperestunden-Akku
• Netzteil nicht im Lieferumfang enthalten
• 15 Watt Aufladung

Auch beim Akku des Tab A11 hat sich wenig geändert. Dieser ist sogar noch etwas kleiner als der aktueller Smartphones. Glücklicherweise sorgt der stromsparende Chip dafür, dass der Akku dennoch recht ausdauernd ist. In unserem üblichen PCMark for Android Work 3.0 Akkutest schaffte das Tablet 12 Stunden und 59 Minuten. Das sind 48 Minuten mehr als beim Vorgängermodell. Weiterhin saugt eine Stunde Streaming den Akku um etwa 10 Prozent leer.

Wenn der Akku aber dann doch einmal leer ist, sollten Sie viel Zeit mitbringen

Chris Martin / Foundry

Das sind keine schlechten Ergebnisse. Die meisten Flüge sollten Sie damit problemlos überstehen. Wenn der Akku aber dann doch einmal leer ist, sollten Sie viel Zeit mitbringen. Samsung legt dem Tablet kein Netzteil bei. Und leider ist das Aufladen nur mit maximal 15 Watt möglich.

Ich habe unterschiedliche Ladegeräte ausprobiert, und das Beste, was ich gesehen habe, waren 7 Prozent in 15 Minuten und 14 Prozent in 30 Minuten. So schnarchend langsam ließ sich auch der Akku des Vorgängers aufladen. Wenn Sie mit dem Tab A11 unterwegs sind, müssen Sie also im Voraus planen. Eine vollständige Ladung dauert nämlich mehrere Stunden.

Wenn Sie gerade auf der Suche nach einem neuen Netzteil für Ihr Tablet und Smartphone sind, dann schauen Sie sich unbedingt unseren Artikel zu den beliebtesten Ladegeräten an.

Benutzeroberfläche & Apps

• Android 15
• One UI 7
• Lange Software-Unterstützung

Wie Sie es von einem Budget-Tablet erwarten können, wird das Galaxy Tab A11 nicht mit den neuesten Softwareversionen ausgeliefert. Sie erhalten also Android 15 mit Samsungs eigener One UI 7-Oberfläche.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels ist ein Update auf Android 16 und One UI 8 in Vorbereitung. Auf meinem Testgerät standen die Updates aber noch nicht zur Verfügung. Möglicherweise können Sie Ihr neues Tablet also direkt nach dem Kauf aktualisieren. One UI 8 ist aber ohnehin ein eher subtiles Update. Erwarten Sie also keine großartigen Neuerungen.

Chris Martin / Foundry

Obwohl es zwei Jahre neuer ist als das Galaxy Tab A9, fühlt sich die Bedienung des Tab A11 sehr ähnlich an. Es handelt sich insgesamt um ein sehr sauberes, elegantes und einfach zu bedienendes Betriebssystem.

Samsung fügt dem zugrundeliegenden Android einige Funktionen hinzu. Neu ist etwa das Edge-Panel. Hier können Sie von der Seite aus über eine versteckte graue Registerkarte streichen, um schnellen Zugriff auf mehrere Apps zu erhalten, die Sie vorher auswählen können.

Chris Martin / Foundry

In den Einstellungen können Sie außerdem auch andere Schaltflächen aktivieren, mit denen Sie dann durch Apps wie Aufgaben, Wetter und Nachrichten blättern können. Ein Herumspielen mit dieser Funktion lohnt sich, denn einige Abkürzungen können wirklich praktisch und zeitsparend sein.

Wenn Sie eine App im Vollbildmodus geöffnet haben, erscheint am unteren Rand eine kleine Taskleiste wie bei einem Desktop-PC. Hier haben Sie Zugriff auf die Navigationstasten, App-Symbole und eine Verknüpfung zu allen Ihren Apps.

Bei der Software gibt es ein großes verstecktes Upgrade

Chris Martin / Foundry

Nützlicher ist meiner Erfahrung nach jedoch die Möglichkeit, zwei Anwendungen gleichzeitig zu nutzen. Dabei legen Sie fest, wie viel Platz jede davon auf dem Bildschirm einnehmen soll. Auf einem Smartphone mache ich mir diese Mühe nicht. Aber auf diesem größeren Bildschirm kommt mir diese Funktion deutlich nützlicher vor.

Wie bei einem Samsung Galaxy üblich, gibt es eine Menge vorinstallierter Apps. Darunter befinden sich auch einige, die nur Kopien der besseren Google-Apps sind. Außerdem gibt es eine Auswahl an Microsoft-Apps und Apps wie Netflix, Spotify, Temu, TikTok oder Monopoly Go.

Diese vorinstallierten Apps sollen dazu beitragen, die Kosten für das Tablet niedrig zu halten. Fast alle davon können deinstalliert werden. Dennoch wirkt das Tablet im Auslieferungszustand ziemlich überladen. Zu diesem Preis müssen Sie obendrein auf Galaxy AI-Funktionen verzichten. Dafür ist Google Gemini an Bord, um Ihnen bei unterschiedlichen Dingen zu helfen.

Chris Martin / Foundry

Bei der Software gibt es ein großes verstecktes Upgrade, denn Samsung verspricht jetzt satte sieben Jahre Support. Das sind vier Jahre mehr als beim Tab A9. Gleichzeitig entspricht dies dem Versprechen von Samsung für seine Flaggschiffe, die ebenfalls so lange Aktualisierungen erhalten sollen.

Viele Konkurrenten können gar nicht zusichern, wie lange sie neue Betriebssystemversionen und Sicherheitspatches anbieten wollen. Daher stellt dieses Versprechen einen großen Mehrwert dar. Was sich jedoch nicht abschätzen lässt: Kann der verbaute Prozessor in sieben Jahren noch mit den neuesten Apps umgehen? Samsung scheint dies zu glauben, sonst würde der Konzern nicht solch ein großzügiges Update-Versprechen geben.

Preis und Verfügbarkeit

Das Galaxy Tab A11 kostet in der Basisversion (4 Gigabyte RAM, 64 Gigabyte Speicher) nur 139 Euro.

Samsung bietet vier unterschiedliche Modelle an, je nachdem, wie viel Arbeitsspeicher und Speicherplatz Sie benötigen und ob Sie eine Mobilfunkverbindung nutzen wollen. Dafür können Sie dieses Mal nur zwischen zwei Grundfarben (Silber und Grau) wählen.

Hier sind alle Modelle, die aktuell zur Auswahl stehen:

• 4 Gigabyte RAM / 64 Gigabyte Speicher: 139 Euro
• 8 Gigabyte RAM / 128 Gigabyte Speicher: 169 Euro
• 4 Gigabyte RAM / 64 Gigabyte Speicher, LTE: 159 Euro
• 8 Gigabyte RAM / 128 Gigabyte Speicher, LTE: 189 Euro

Für 30 Euro können Sie also sowohl den Arbeitsspeicher als auch den internen Speicher verdoppeln. Dies kann sich durchaus lohnen, vor allem wenn man schon jetzt an die Leistung gegen Ende der Lebensdauer denkt.

Das Galaxy Tab A11 wird sowohl im offiziellen Shop von Samsung angeboten als auch direkt bei Amazon oder Mediamarkt.

Wenn Sie sich grundsätzlich für ein preiswertes Tablet mit Android interessieren, dann schauen Sie sich unseren Artikel zu den besten Android-Tablets im Test an.

Chris Martin / Foundry

Fazit

Das Galaxy Tab A11 sieht zwar genauso aus wie sein zwei Jahre altes Vorgängermodell, aber das ist nicht generell ein Problem. Das wirklich kompakte Gerät sieht elegant aus und wirkt im Vergleich zu den meisten aktuellen Smartphones groß genug, damit sich die zusätzliche Anschaffung lohnen kann. Samsung hat zudem einige wichtige Verbesserungen vorgenommen. Die Einschränkungen des Tab A11 sind in Anbetracht des gebotenen Werts absolut angemessen.

Am wichtigsten ist, dass Sie jetzt eine Bildwiederholfrequenz von 90 Hertz nutzen können, was das Scroll-Erlebnis deutlich flüssiger macht. Außerdem stellen die sieben Jahre Software-Support die versammelte Konkurrenz in den Schatten. Überdies wurde die Frontkamera verbessert, sodass diese für Videotelefonate und Selfies viel nützlicher ist.

Was die Leistung angeht, müssen Sie Ihre Erwartungen zurückschrauben. Dafür ist das Galaxy Tab A11 ein außergewöhnlich preiswertes Tablet. Wenn Sie ein kompaktes, mobiles Android-Tablet zu einem sehr günstigen Preis suchen, dann werden Sie hier fündig.

Technische Daten

• Android 15, One UI 7
• 7 Jahre Software-Unterstützung
• 8,7 Zoll, HD-Auflösung, TFT-LCD, 90 Hertz
• MediaTek Helios G99
• 4 / 8 Gigabyte RAM
• 64 / 128 Gigabyte Speicher
• microSD-Kartensteckplatz (bis zu 2 Terabyte)
• 8-Megapixel-Hauptkamera
• 5-Megapixel-Frontkamera
• Stereolautsprecher mit Dolby Atmos
• Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac
• 4G LTE (optional)
• Bluetooth 5.3
• Kopfhöreranschluss
• USB-C-Anschluss
• 5.100-Milliamperestunden-Akku
• 15 Watt Aufladung
• 211 × 124,7 × 8 Millimeter
• 335 Gramm
• Markteinführungsfarben: Grau, Silber

(PC-Welt)

Anyron Copeman / Foundry

Auf einen Blick

Pro

• Elegantes, schlankes Design
• Hervorragende Verarbeitungsqualität
• Beeindruckende Akkulaufzeit
• Gute Haupt- und Selfie-Kameras

Kontra

• Unübersichtliche, mit Bloatware vollgestopfte Software
• Nur vier große Android-Updates
• Keine Telefoto-Kamera

Fazit

Das Edge 70 bietet die zuverlässige Akkulaufzeit, die man sich bei besonders schlanken Smartphones wünscht, kombiniert mit dem bisher besten Design und einem vergleichsweise günstigen Preis. Doch die Abstriche bei den Kameras und die Software, die inzwischen mehr stört als nützt, machen eine klare Empfehlung schwer.

2025 war das Jahr der besonders schlanken Smartphones. Während Samsung, Honor und Oppo um das weltweit dünnste Faltgerät kämpften, entstand parallel eine neue Kategorie klassischer Geräte.

Samsung war im Mai Vorreiter, doch das Galaxy S25 Edge machte große Kompromisse bei Kamera und Akkulaufzeit – und behielt trotzdem seinen Premiumpreis. Das iPhone Air im September war etwas günstiger, litt aber unter denselben Hardware-Einschränkungen, wodurch es im Vergleich zum regulären iPhone 17 wenig attraktiv wirkte.

Hat das Motorola Edge 70 vielleicht eine Chance auf den Falthandy-Thron? Trotz des Namens unterscheidet sich das Gerät stark vom Vorgänger, behält aber ein markantes Design und vor allem einen ausreichend großen Akku bei. Ich habe das Smartphone drei Wochen lang getestet.

Design & Verarbeitung

• 5,99 mm dünn, 159 g leicht
• Einzigartige, strukturierte Silikonrückseite
• IP68/69-geschützt und MIL-STD-810H-zertifiziert

Ich mag das Design des Edge 70 sehr. Es ist beeindruckend dünn und leicht, ohne dass Motorolas typische Optik und die hochwertige Verarbeitung leiden. Mit 5,99 Millimetern ist es zwar etwas dicker als das iPhone Air (5,6 Millimeter) und das Galaxy S25 Edge (5,8 Millimeter). Aber im Vergleich zu den meisten Smartphones, die regelmäßig über 8 Millimeter messen, bleibt es extrem schlank.

Anyron Copeman / Foundry

Natürlich ragt die Kamera auf der Rückseite deutlich hervor, doch Motorola hat den Übergang sehr sauber gelöst. Das Modul ist stärker in das Rückseiten-Design integriert als bei Apple oder Samsung.

Am meisten beeindruckt mich jedoch das Gewicht. Das Edge 70 bringt nur 159 Gramm auf die Waage und gehört damit zu den leichtesten Smartphones auf dem Markt. Nach Geräten jenseits von 200 Gramm ist das eine spürbare Erleichterung.

Ein weiteres Highlight ist das einzigartige, strukturierte Design. Statt des sonst üblichen Glases bei Flaggschiffen setzt Motorola auf Silikon mit einer Oberfläche, die angeblich von Nylon inspiriert ist. Die Haptik ist sehr angenehm.

Das Edge 70 ist eines der aktuell schönsten Smartphones und die Pantone-inspirierten Farbvarianten tragen wesentlich dazu bei.

Das Silikon sorgt für deutlich mehr Grip, sodass das sonst recht glatte Edge 70 ohne Hülle auskommt. Motorola legt zwar eine Schutzhülle bei, doch die macht das Gerät optisch deutlich weniger attraktiv. Wer die Qi2-Magnete der Hülle nicht wirklich benötigt, sollte das Edge 70 lieber ohne Case nutzen.

Das Edge 70 ist eines der aktuell schönsten Smartphones und die Pantone-inspirierten Farbvarianten tragen wesentlich dazu bei. Besonders gefallen mir die erdigen Grüntöne meines “Bronze Green”-Modells, es gibt aber auch ein helleres “Lily Pad” oder ein dunkleres “Gadget Grey”. Jede Variante hat zudem eine Akzentfarbe, die sich um die Kameralinsen und die dedizierte AI-Taste zieht.

Ansonsten gibt es am Aluminiumrahmen wenig Überraschungen. Die Power- und Lautstärketasten sitzen wie üblich auf der rechten Seite im Hochformat, während der USB-C-Anschluss gerade so Platz findet und unten von Lautsprechergitter und SIM-Slot eingerahmt wird.

Anyron Copeman / Foundry

All diese Elemente tragen zur hervorragenden Stabilität des Edge 70 bei. Durch die solide Bauweise verdient es sich die militärische MIL-STD-810H-Zertifizierung, die seine Widerstandsfähigkeit bestätigt. Mildes britisches Herbstwetter ist zwar nicht besonders herausfordernd, dennoch überstand das Smartphone mehrere Stöße und Stürze ohne Schäden.

Das Edge 70 verfügt zudem über die Schutzklassen IP68 und IP69. Es kann also sowohl bis zu 1,5 Meter tief in Süßwasser getaucht werden als auch Wasserstrahlen unter hohem Druck und hohen Temperaturen standhalten. Zusammen mit dem vollständigen Staubschutz ergibt das eine sehr beeindruckende Kombination.

Bildschirm & Lautsprecher

• 6,7-Zoll pOLED-Display, 1.220 × 2.712 Pixel
• 120 Hz Bildwiederholrate, aber kein LTPO
• Stereo-Lautsprecher

Ich liebe das Display. Mittlerweile bieten viele Mittelklasse- und Flaggschiff-Smartphones gute Panels. Trotzdem bleibt es eine klare Stärke von Motorolas Smartphone.

Das 6,7-Zoll-Display löst mit 1.220 × 2.712 Pixeln (446 Pixel per Inch) auf und sorgt so für eine sehr scharfe und detailreiche Darstellung. Das pOLED-Panel ermöglicht ein dünneres und widerstandsfähigeres Gehäuse, ohne auf die Vorteile eines klassischen OLED-Bildschirms zu verzichten, wie satte Farben und tiefes Schwarz.

Anyron Copeman / Foundry

Motorola gibt an, dass das Edge 70 eine Spitzenhelligkeit von 4.500 Nits erreichen kann, damit liegt es über dem iPhone Air (3.000 Nits) und dem Galaxy S25 Edge (2.600 Nits). Mein Maximalwert zu Hause lag zwar bei 493 Nits, was nicht besonders beeindruckend ist, die Ablesbarkeit im Freien, selbst bei direkter Sonneneinstrahlung, ist jedoch ausgezeichnet.

Es gibt allerdings zwei kleine Abstriche im Vergleich zu den besten Displays. Zum einen fehlt LTPO-Technik, sodass die automatische Bildwiederholfrequenz nur zwischen 60 und 120 Hertz variiert. Das Scrollen und die Animationen bleiben zwar flüssig, die Möglichkeit, auf 1 Hertz herunterzuregulieren und so Akku zu sparen, entfällt jedoch.

Ich liebe das Display.

Der Fingerabdruckscanner unter dem Display ist optisch und nicht ultraschallbasiert, was mir im Alltag jedoch nicht auffiel. Er arbeitet schnell, zuverlässig und ist sicher genug, um sich bei sensiblen Apps anzumelden oder Zahlungen zu autorisieren.

Die Audioqualität überrascht positiv. Das Edge 70 nutzt die übliche Kombination aus einem nach unten gerichteten Lautsprecher und dem Ohrhörer für Stereo, liefert dabei aber einen erstaunlich kraftvollen Klang. Egal ob Musik, Podcasts oder Videos, die Wiedergabe überzeugt mit klaren Höhen und angenehmer Tiefe. Es wird zudem deutlich lauter als die meisten Smartphones, wobei bei maximaler Lautstärke der Klang etwas blechern ist und Verzerrungen auftreten.

Ausstattung & Rechenleistung

• Qualcomm Snapdragon 7 Gen 4 Prozessor
• 12 GB RAM
• 256 oder 512 GB interner Speicher, nicht erweiterbar

Bevor ich das Edge 70 ausprobiert habe, hatte ich bei der Leistung die größten Bedenken. iPhone Air und Galaxy S25 sparen an vielen Stellen, aber nicht an der Performance. Entsprechend gespannt war ich, wie sich der Mittelklasse-Chip Snapdragon 7 Gen 4 im Edge 70 schlägt.

Das Gerät ist zwar kein Performance-Wunder, arbeitet aber schnell genug und ohne störende Ruckler. Die 12 Gigabyte RAM sorgen zusätzlich dafür, dass Apps zügig starten und Multitasking problemlos klappt.

Anyron Copeman / Foundry

Im Alltag machte das Smartphone eine ausgezeichnete Figur. Surfen, Social Media, Youtube, dazu Messenger, Fotos und Navigation liefen in 99 Prozent der Fälle flüssig und zuverlässig, selbst beim schnellen Wechsel zwischen mehreren Apps.

Gelegentlich gab es jedoch kleine Hänger und kurze Ruckler. Sie beeinträchtigen die Nutzung nicht wirklich, zeigen aber, dass das Edge 70 für sehr anspruchsvolle Anwendungen oder intensives Gaming weniger geeignet ist.

Insgesamt müssen Sie sich bei der Leistung des Edge 70 keine Sorgen machen, auch wenn sie nicht ganz auf Flaggschiff-Niveau liegt.

Für die meisten Käufer eines besonders schlanken Smartphones ist das ohnehin kein großes Thema. Insgesamt müssen Sie sich bei der Leistung des Edge 70 also keine Sorgen machen, auch wenn sie nicht ganz auf Flaggschiff-Niveau liegt.

Das in Deutschland erhältliche Modell bietet großzügige 512 Gigabyte Speicher. Eine Erweiterung per Micro-SD-Karte ist nicht möglich.

Zudem gibt es keine zwei physischen SIM-Kartensteckplätze. Wer zwei Nummern nutzen möchte, muss auf eine eSIM zurückgreifen. Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.4 sind zwar nicht die neuesten Standards, reichen aber auch in den kommenden Jahren vollkommen aus.

Motorola Edge 70 Benchmarks

Kameras

• 50-MP-Hauptkamera f/1,8
• 50-MP-Ultraweitwinkel f/2,0, 120 Grad
• 50-MP-Selfiekamera mit f/2,0

Wie bei anderen besonders schlanken Smartphones musste auch das Edge 70 bei den Kameras Kompromisse eingehen. Am auffälligsten ist das Fehlen einer Telefoto-Linse, sodass optischer Zoom nicht möglich ist. Der digitale Zoom liefert enttäuschende Ergebnisse. Ab Zweifach-Zoom gehen Details und Dynamikumfang stark verloren, da das Bild nur vergrößert wird. Bei Zwanzigfach-Zoom ist das Foto schließlich nur noch unscharf.

Die Ultraweitwinkelkamera profitiert von einem eigenen 50-Megapixel-Sensor und bietet ein 120-Grad-Sichtfeld. Die Ergebnisse sind fast so gut wie bei der Hauptkamera. Die 50-Megapixel-Hauptkamera ist insgesamt eine gute Mittelklasse-Linse, auch wenn sie nicht mit den besten Kamera-Smartphones mithalten kann.

Bei guten Lichtverhältnissen überzeugen lebendige Farben und eine präzise Belichtung. Die Bilder wirken angenehm, wenn auch etwas unrealistisch. Der Dynamikumfang ist meist gut, was sowohl für Streetfotografie als auch für Landschaften passt. Die geringe Auslöseverzögerung sorgt dafür, dass Fotos schnell aufgenommen werden können und meistens scharf und korrekt belichtet sind.

Auch bei Porträtaufnahmen überzeugt das Edge 70. Das Bokeh ist gut und die Kantenerkennung präzise. Die meisten Smartphones setzen für Porträts auf eine Telefotolinse. Das Edge 70 liefert sehr gute Ergebnisse, obwohl diese Linse hier fehlt.

Die 50-Megapixel-Hauptkamera ist insgesamt eine gute Mittelklasse-Linse, auch wenn sie nicht mit den besten Kamera-Smartphones mithalten kann.

Bei schlechten Lichtverhältnissen tut sich das Edge 70 deutlich schwerer, besonders wenn helle und dunkle Bereiche im Bild vorkommen. Einzelne Blätter auf Bäumen verschwimmen zu einer gleichmäßigen Fläche, und das Aufhellen von Schatten wirkt oft künstlich.

Die 50-Megapixel-Frontkamera nutzt das Display als zusätzliches Aufhelllicht. So gelingen deutlich bessere Nacht-Selfies. Tagsüber ist die Kamera etwas unberechenbarer, der Hintergrund kann über- oder unterbelichtet sein. Gute Selfies gelingen zwar, erfordern aber etwas Geduld.

Das Edge 70 nimmt Videos mit bis zu 4K bei 60 Bildern pro Sekunde auf. Für die meisten dürfte jedoch die Standardeinstellung von 1080 p bei 30 Bildern pro Sekunde die beste Wahl sein. Die Hauptkamera verfügt über eine optische Bildstabilisierung, die verwackelte Aufnahmen reduziert, allerdings erreichen die Videos nicht die Farbgenauigkeit und Detailtiefe der Fotos. Wer ein besonders schlankes Smartphone primär für Videoaufnahmen sucht, ist mit dem iPhone Air besser bedient.

Akkulaufzeit & Aufladen

• 4.800 mAh Silizium-Kohlenstoff-Akku
• 68 W kabelgebundenes Laden
• 15 W Qi-Wireless-Laden, Qi2 nur mit Hülle

Motorola hat alle Erwartungen übertroffen und das Edge 70 mit einem sehr konkurrenzfähigen 4.800-Milliamperestundenn-Akku ausgestattet. Die Silizium-Kohlenstoff-Zelle bietet eine höhere Energiedichte und bringt so die gleiche Kapazität auf kleinerer Fläche unter. Auch bei Smartphones mit ähnlich großen Akkus enttäuscht die Ausdauer manchmal, daher ist eine lange Laufzeit nie garantiert. Bei Motorola liefert das Edge 70 jedoch optimale Ergebnisse.

Anyron Copeman / Foundry

Das Edge 70 hat in meinem Test problemlos bis zum Abend durchgehalten und hatte sogar noch Reserven. Im Home-Office hielt es zwei volle Tage durch, was etwa sieben Stunden Bildschirmzeit entspricht. Das ist sehr solide.

Der übliche PCMark-Akkutest, der realistische Aufgaben bei rund 200 Nits Helligkeit simuliert, spiegelt das jedoch nicht ganz wider. Mit 11 Stunden und 2 Minuten liegt das Edge 70 hinter dem Galaxy S25 Edge (12 Stunden und 18 Minuten). Diese Ergebnisse passen jedoch nicht zu meinen persönlichen Erfahrungen mit dem Edge 70.

Die Akkulaufzeit gehört eindeutig zu den Stärken des Edge 70, was man vom iPhone Air oder vom Galaxy S25 Edge nicht unbedingt sagen kann.

Auch die Ladegeschwindigkeit kann sich sehen lassen. Das Smartphone unterstützt 68 Watt kabelgebundenes Laden. Wie üblich liegt kein Netzteil bei, und das 67‑Watt‑Ladegerät, mit dem ich normalerweise teste, konnte das Edge 70 aus unerklärlichen Gründen nicht aufladen. Mit einem 65‑Watt‑Laptop-Netzteil stieg der Akkustand in 30 Minuten von 0 auf 39 Prozent. Eine volle Ladung dauerte etwas mehr als anderthalb Stunden. Das Edge 70 kann jedoch theoretisch noch schneller laden.

Zudem ist Qi-Wireless-Laden mit 15 Watt möglich. Mit der beiliegenden Hülle funktioniert das Smartphone auch mit Magsafe und den magnetischen Pixelsnap-Zubehörteilen.

Benutzeroberfläche & Apps

• Motorola My UX Software
• Basiert auf Android 16
• 4 Jahre Betriebssystem-Upgrades, 6 Jahre Sicherheitsupdates

Das Edge 70 läuft mit Motorolas My UX Oberfläche auf Basis von Android 16. Motorola war in den vergangenen Jahren dafür bekannt, die Android-Oberfläche nur geringfügig anzupassen. Motorola-Smartphones waren daher bei der Benutzerführung vergleichbar mit Googles Pixel-Geräten.

Mittlerweile hat sich das jedoch geändert. Aus ein wenig Bloatware ist eine spürbare Masse vorinstallierter Apps geworden. Nach der Einrichtung war ich davon ziemlich überrascht. Die vorinstallierten Motorola-Apps sind schon ziemlich störend. Ich habe über ein Dutzend gezählt, dazu kommt noch der Perplexity‑AI‑Assistent für generative KI‑Funktionen. Einen praktischen Nutzen hatte ich für keine dieser Apps.

Dazu kommen Facebook, TikTok, Pinterest oder LinkedIn. Man kann sie nutzen, aber ich installiere sie lieber selbst. Viel nerviger ist die Flut an Spielen. Toon Blast, Tile Explorer, Solitaire oder Vita Mahjong tummeln sich bereits nach dem ersten Einschalten auf dem Smartphone.

Anyron Copeman / Foundry

Im App-Drawer gibt es standardmäßig die Ordner “Google” und “Moto” sowie einen Ordner “Games”. Dort finden sich nicht nur die bereits erwähnten Spiele, sondern auch weitere Bloatware. Sogar “2048” lässt sich direkt ohne zusätzlichen Download spielen.

Auch die restliche Gestaltung des App-Drawers ist fragwürdig. Die vorgeschlagenen Apps am oberen Rand sind normalerweise praktisch, hier wird der vierte Platz jedoch genutzt, um erneut Apps zu bewerben, die ich nie nutzen würde. Daneben gibt es einen “Newsfeed”, der fast ausschließlich Artikel aus Boulevardmedien zeigt.

Anyron Copeman / Foundry

Der Live Lock Screen versucht, den Sperrbildschirm zu erweitern, indem er neben Uhrzeit und Benachrichtigungen Artikel und Werbung anzeigt. Glücklicherweise lassen sich die Bloatware deinstallieren und die zusätzlichen Funktionen abschalten. Trotzdem verlängert das die Einrichtung über den üblichen Zeitaufwand hinaus.

Motorolas KI-Funktionen sind überschaubar, aber praktisch. Neben generierten Bildern und Playlists gibt es drei Haupttools: “Achtgeben” für Audioaufnahmen mit Transkription und Zusammenfassung, “Merken” zum Speichern von Erinnerungen und “Was gibt es Neues?” für Benachrichtigungsübersichten. Alle drei funktionieren zuverlässig und können im Alltag nützlich sein.

Moto AI nutzt standardmäßig Perplexity als virtuellen Assistenten und Copilot Live für Echtzeit-Gespräche. Über einen langen Druck auf die Home-Taste können Sie auch Gemini oder Gemini Live starten.

Anyron Copeman / Foundry

Die allgemeine Software-Erfahrung ist recht solide, mit interessanten Widgets und Designs, einem übersichtlichen Schnellzugriffsmenü und praktischen Multitasking-Funktionen. Allerdings wird das durch die vorinstallierte Bloatware und eingeblendete Werbung stark getrübt. Früher gehörte die Software zu den großen Stärken von Motorola. Beim Edge 70 ist sie eine der auffälligsten Schwächen.

Motorola verspricht vier Jahre Betriebssystem-Updates und sechs Jahre Sicherheitsupdates. Das ist für ein Mittelklassegerät recht typisch, wobei günstigere Modelle wie das Pixel 9a oder Galaxy S25 FE sieben Jahre OS- und Sicherheitsupdates bieten.

Preis & Verfügbarkeit

Bei OnlineHändlernr ist das Motorola Edge 70 in drei Farben erhältlich und kostet mit 12 Gigabyte RAM und 512 Gigabyte internem Speicher 799 Euro.

Damit liegt das Edge 70 genau am oberen Ende dessen, was wir als Mittelklasse einstufen würden. Die Hauptkonkurrenten in diesem Segment sind das Samsung Galaxy S25 FE ab 559 Euro und das Xiaomi 15T Pro ab 799,90 Euro.

Günstiger ist es im Vergleich zu den ultra-schlanken Modellen, wobei das iPhone Air bei 1.199 Euro beginnt und das Galaxy S25 Edge ebenfalls ab 799 Euro erhältlich ist.

Anyron Copeman / Foundry

Fazit

Das Edge 70 kombiniert ein schlankes und leichtes Gehäuse mit starker Akkulaufzeit und liegt damit über dem iPhone Air und dem Galaxy S25 FE. Das Design gehört zu den besten auf dem Markt, Ästhetik und Verarbeitung überzeugen auf ganzer Linie.

Die Kameras liefern ordentliche Ergebnisse bei Haupt- und Selfie-Linse, allerdings fehlt ein Teleobjektiv. Die größte Enttäuschung ist die Software. Motorola hat seine vormals schlanke Android-Oberfläche mit jeder Menge Bloatware und Werbung überfrachtet. Hinzu kommt, dass nur vier Jahre Betriebssystem-Updates vorgesehen sind, wodurch das Edge 70 hinter Apple, Samsung und Google zurückbleibt.

Das Edge 70 macht vieles richtig, dazu gehört auch der günstigere Preis im Vergleich zu den Konkurrenten, trotzdem kann ich es nicht empfehlen.

Technische Daten

• My UX, basierend auf Android 16
• 6,7 Zoll, 1220 × 22.712, pOLED, 120 Hz
• Optischer Fingerabdruckscanner
• Qualcomm Snapdragon 7 Gen 4 Prozessor
• 12 GB RAM
• 512 GB Speicher
• 50 MP, f/1,8 Hauptkamera
• 50 MP, f/2,0 Ultraweitwinkel
• 50 MP, f/2,0 Frontkamera
• Video bis 4K bei 60 fps
• Stereo-Lautsprecher
• Wi‑Fi 6E
• Bluetooth 5.4
• 4.800 mAh Akku
• 68 W kabelgebundenes Laden
• 15 W Qi-Laden
• 159,9 × 74 × 5,99 Millimeter
• IP68/69 zertifiziert
• 159 g
• Farben: Pantone Gadget Gray, Lily Pad, Bronze Green

(PC-Welt)

Microsoft

Sie benötigen lediglich einen PC mit Windows 10 oder 11 sowie ein Smartphone, auf dem mindestens Android 8 installiert ist. Für eine vollständige Kompatibilität empfiehlt Microsoft Android 10 oder höher.

Ihr PC muss dabei keinen Bluetooth-Adapter enthalten, die beiden Geräte sollten sich lediglich in demselben Netzwerk befinden. Die Verbindung klappt jedoch auch über eine Mobilfunkverbindung.

Beginnen Sie mit Ihrem Smartphone. Öffnen Sie zunächst den Google Play Store, suchen Sie nach „Link zu Windows“ und installieren Sie die App. Öffnen Sie das Programm und tippen Sie auf „Anmelden“. Bestätigen Sie Ihre Kontodaten und tippen Sie auf „Weiter“. Melden Sie sich dann bei Ihrem Microsoft-Konto an.

Nun fragt die App verschiedene Berechtigungen ab, etwa für den Versand von SMS oder den Zugriff von Windows auf Ihre Kontakte. Was Sie an dieser Stelle antworten, bleibt Ihnen überlassen. Auch die Frage, ob Link zu Windows dauerhaft im Hintergrund ausgeführt werden soll oder nicht, können Sie beantworten, wie Sie möchten.

Tippen Sie zum Schluss auf „Fertig“ und verweigern Sie das Senden von Nutzungsdaten an Microsoft. Im Anschluss daran fragt die App noch ein paar weitere Berechtigungen ab, die Sie ebenfalls nach Belieben einstellen können. Auf die Funktion der Verbindung zum PC hat das keinen Einfluss.

Foundry

Wechseln Sie jetzt zu Ihrem PC, öffnen Sie das Startmenü und darin die „Einstellungen“. Klicken Sie auf „Bluetooth und Geräte –› Mobile Geräte“ und setzen Sie dann den Schalter bei „Smartphone-Link“ auf „Ein“.

Um ein iPhone mit dem Computer zu verbinden, muss dieser den Bluetooth-Funk beherrschen. Bei einem Android-Gerät genügt dazu eine Netzwerkverbindung. Klicken Sie zuerst einmal auf „Android“ und warten Sie, bis Windows den QR-Code erzeugt hat.

Scannen Sie ihn mit der Kamera Ihres Telefons, tippen Sie auf „Weiter“, geben Sie den angezeigten Code ein und tippen Sie erneut auf „Weiter“. Melden Sie sich bei Ihrem Microsoft-Konto an und tippen Sie wieder auf „Weiter“. Nach einer weiteren Abfrage von Berechtigungen sind Sie fertig.

Foundry

Wenn Sie jetzt wieder zu den Einstellungen Ihres Windows-PCs gehen, ist dort der Button „Smartphone-Link öffnen“ erreichbar. Nach einem Klick darauf sehen Sie das Startfenster von Smartphone-Link. Links oben werden die Bezeichnung Ihres Telefons sowie der Status der Verbindung eingeblendet.

Das Smartphone sollte jetzt mit dem PC verbunden sein. Um Ihre Handykamera als Webcam zu verwenden, öffnen Sie auf dem Rechner eine Anwendung, die die Anzeige von Kamerabildern erlaubt, wie beispielsweise das in Windows 11 integrierte Clipchamp.

Klicken Sie auf „Neues Video erstellen“ und im folgenden Fenster in der linken Seitenleiste auf „Aufnehmen und kreieren“. Gehen Sie danach auf „Kamera“ und warten Sie, bis sich Smartphone-Link mit der Kamera Ihres Telefons verbunden hat.

Foundry

Falls das Videofenster schwarz bleiben sollte, öffnen Sie auf dem PC im Startmenü von Windows die „Einstellungen“ und rufen „Bluetooth und Geräte –› Mobile Geräte“ auf. Klicken Sie auf „Geräte verwalten“ und stellen Sie sicher, dass bei den Optionen für Ihr Smartphone der Schalter neben „Als verbundene Kamera verwenden“ aktiv ist.

Leider ist es mit Smartphone-Link nicht möglich, auch das Audiosignal des Telefons zum Rechner zu übertragen. Videokonferenzsysteme wie etwa Teams zeigen zwar das Kamerabild an, die PC-Lautsprecher bleiben allerdings stumm.

Auf der anderen Seite ist Smartphone-Link jedoch wiederum so flexibel, dass es nicht auf eine lokale Netzwerkverbindung beschränkt ist. Sie können die App auch so einstellen, dass sich die Handykamera übers Internet, konkret über das Mobilfunknetz, mit dem Rechner verbindet.

Öffnen Sie hierfür Link zu Windows auf Ihrem Phone und tippen Sie als Nächstes rechts oben auf das Zahnrad, um die „Einstellungen“ zu öffnen. Aktivieren Sie den Schalter „Über mobile Daten synchronisieren“.

Sobald sich das Telefon in der Folge neu mit dem Computer verbunden hat, können Sie die WLAN-Verbindung des Telefons deaktivieren. Abhängig von der Geschwindigkeit Ihrer Mobilfunkverbindung müssen Sie keine Abstriche bei der Bildqualität machen.

(PC-Welt)

Circus SE

An Pizza-, Hot-Dog– oder Currywurst-Automaten im Straßenbild haben wir uns bereits gewöhnt – unabhängig von der Geschmacksfrage. Eher ungewohnt sind dagegen noch KI-gestützte Kochroboter, die wirklich selbständig und autonom kochen.

Ein solcher Roboter soll 2026 im Kantinenbetrieb am Mercedes-Benz-Standort in Sindelfingen Einzug halten. Die Mercedes-Benz Gastronomie GmbH will mit dem KI-Roboter die Kapazitäten der Kantine zu Spitzenzeiten erhöhen und einen durchgehenden Betrieb für Schichtarbeit sicherstellen.

Robokoch in der Kantine

Dazu wollen die Stuttgarter ein CA-1-System der Münchner Circus SE einsetzen. Das System des 2022 gegründeten Unternehmens kombiniert Robotik mit KI-Software, um eine vollständig autonome Mahlzeitenproduktion zu realisieren. Wie ein echter Koch benötigt auch der Roboter einen gewissen Freiraum, um seine Kochkünste zu entfalten: Nämlich rund sieben Quadratmeter Grundfläche.

Ansonsten kann der Roboter pro Ladung etwas über 500 Gerichte kochen. Dabei übernimmt das System die Prozesse Dosierung, Kochen, Reinigung und Verpackung selbständig. Dazu verfügt der Robokoch über vier Koch- sowie acht Ausgabestationen. Er kann fünf Gerichte gleichzeitig zubereiten, wobei ihm bis zu 36 Zutaten zur Verfügung stehen. Eine KI-basierte Bedarfsplanung und Echtzeit-Analysen sollen laut Anbieter eine gleichbleibend hohe Qualität gewährleisten sowie die Lebensmittelverschwendung reduzieren.

Vier Minuten für ein Gericht

Circus SE

Bestücken muss das System derzeit noch ein Mensch. Er ist auch dafür zuständig, die Zutaten auf die passende Größe zuzuschneiden, damit die Maschine sie verarbeiten kann. Aufgaben, die in naher Zukunft eventuell humanoide Roboter wie Apollo übernehmen könnten, den Mercedes-Benz im Digital Factory Campus in Berlin testet.

Doch was hat der Robokoch nun wirklich auf der Pfanne, wenn ein Kunde per Touchscreen oder KI-Sprachsteuerung eine Mahlzeit bestellt? Angesichts der Eingangs angesprochenen Automaten, kann sich das Repertoire von Kochkollegen Roboter durchaus sehen lassen. In drei bis vier Minuten zaubert er Gerichte wie Pasta, Currys, Suppen, Bowls sowie Süßspeisen wie Kaiserschmarrn oder Porridge, um nur einige zu nennen. Derzeit wird das System mit 250 vordefinierten Rezepturen ausgeliefert. Allerdings empfiehlt der Hersteller, nicht mehr als 20 Gerichte gleichzeitig anzubieten.

Die wirtschaftliche Seite

Die Anstellung des Kollegen Robokoch ist jedoch nicht billig. Für das System verlangt Circus rund 265.000 Euro. Zusätzlich fallen monatliche Gebühren für Softwarenutzung, Wartung und Beratung an. Laut Anbieter amortisieren sich die Kosten, wenn bei einem 6-Tages-Betrieb täglich mindestens 62 Gerichte verkauft werden. Dabei sollte eine Mahlzeit 8,90 Euro kosten.

Zwar ist Mercedes-Benz der erste Autobauer, der einen Roboter in der Kantine einsetzt, doch Circus kann hierzulande noch auf andere prominente Nutzer verweisen: REWE, die Meta-Niederlassung in München sowie den Flughafen Berlin.

Gorodenkoff / Shutterstock

Während die Fertigung immer tiefer in die digitale Transformation vordringt, markiert das Jahr 2026 einen Wendepunkt: den Übergang von generischer Produktivitäts-KI zu industriell trainierter Intelligenz, die direkt in die Betriebsabläufe eingebettet ist. Hersteller experimentieren nicht länger mit Chat-basierten Tools, sondern entwickeln KI-Systeme, die auf Anlagendaten, technischem Kontext und realen Arbeitsabläufen basieren.

Das Ergebnis ist ein neues Betriebsmodell, in dem menschliches Fachwissen, digitale Mitarbeiter und physische KI als ein orchestriertes System zusammenwirken.

Dieser Wandel rückt für das Jahr 2026 mehrere strategische Bereiche in den Fokus:

1. Der Aufstieg industriell trainierter KI-Modelle

Die nächste Welle von Wettbewerbsvorteilen entsteht durch KI-Modelle, die auf Betriebs-, Technik- und Anlagendaten trainiert sind, nicht auf öffentlichen Internet-Datensätzen. Diese Systeme verstehen Wartungstaxonomien, Anlagenhierarchien, Steuerungslogik und Produktionsbeschränkungen und können so hochkritische Entscheidungen in Echtzeit unterstützen.

Im Gegensatz zu Consumer-Chatbots greifen industrielle Copiloten auf Anlagenhandbücher, Qualitätsprotokolle, Schichtberichte und historische Fehlerdaten zurück und gewährleisten so Kontext, Relevanz und Sicherheit. 2026 werden solche domänenspezifischen KI-Engines voraussichtlich zur Kerninfrastruktur für Szenarioplanung, dynamische Terminplanung und Closed-Loop-Optimierung.

2. Copiloten vs. KI-Agenten: Vertrauen begünstigt weiterhin Assistenz

Fertigungsunternehmen sind von KI begeistert – aber nicht bereit für vollständig autonome Arbeitsabläufe. Eine Umfrage von Rootstock Software aus den Jahren 2024–2025 zeigt:

• 53 Prozent bevorzugen Copiloten, die Mitarbeiter unterstützen;
• 22 Prozent favorisieren autonome KI-Agenten;
• 25 Prozent sind sich über den Unterschied unsicher.

Diese Aufteilung unterstreicht die frühe Reife der industriellen KI-Einführung. Der Fortschritt im Jahr 2026 wird ebenso sehr von Schulung, Governance und Workforce- Integration abhängen wie von der Technologie selbst.

3. Das neue Betriebsmodell: „Kein Prozess ohne KI”

Ein Vorstandsmitglied eines OEM brachte es auf den Punkt: „Kein Prozess ohne KI.” Diese Denkweise spiegelt wider, wohin sich viele Hersteller bewegen:

• KI-Copiloten heben junge Techniker auf nahezu Expertenniveau;
• Digitale Worker automatisieren komplexe service- und wartungsrelevante Entscheidungen;
• Physische KI (fortschrittliche Robotik, Reasoning-fähige AMRs, adaptive Automatisierung) bringt Autonomie in die Fertigung.

Beispielsweise automatisieren Anbieter wie ANYbotics und Boston Dynamics bereits Routine-Inspektionen. Auf der IFS Industrial X Unleashed demonstrierte Boston Dynamics diese Konvergenz in der Praxis: Autonome Roboter, die in der Lage sind, Kontexte zu interpretieren, Anomalien zu erkennen und betriebliche Erkenntnisse zu gewinnen. Ausgestattet mit fortschrittlichen Sensoren kann der Roboterhund Spot Überhitzungen mithilfe von Wärmebildkameras erkennen, Lecks anhand von Geräuschen identifizieren, analoge Messgeräte ablesen und Gefahren wie Lecks oder Spannungsanomalien erkennen. Alle diese Daten werden sofort an eine Plattform weitergeleitet, wo sie analysiert und entsprechend verarbeitet werden.

„Durch die Integration autonomer Inspektionsroboter wie Spot mit agentenbasierter KI gehen wir über die isolierte Automatisierung hinaus und schaffen ein nahtloses, geschlossenes System, in dem Sensorik, Analyse und Aktion vollständig miteinander verbunden sind”, erklärt Maggie Slowik, Global Industry Director Manufacturing bei IFS: “Dabei geht es nicht nur darum, dass Roboter Daten sammeln, sondern diese Daten in intelligente Entscheidungen in Echtzeit umzuwandeln.“

4. Human-in-the-Loop entwickelt sich weiter

Da KI immer stärker in Betriebsabläufe eingebettet wird, verändern sich die Rollen des Menschen. Human-in-the-Loop-Ansätze (HITL) sind zwar für Vertrauen und Zuverlässigkeit unerlässlich, führen jedoch zu Mehraufwand und Entscheidungsverzögerungen, insbesondere in Echtzeit-Umgebungen mit unlabeled Daten. Der Bericht „State of Observability 2025” von Dynatrace (Download gegen Daten) bestätigt:

• 69 Prozent der KI-gesteuerten Entscheidungen werden immer noch von Menschen überprüft.
• 99 Prozent der KI-Governance-Verantwortlichen überwachen KI-Entscheidungen manuell.

Im Jahr 2026 entwickelt sich HITL von einer ständigen manuellen Überprüfung zu einer strategischen Überwachung – Menschen konzentrieren sich auf Schwellenwerte, Ausnahmen und Eskalationspfade, anstatt jede einzelne Entscheidung zu genehmigen. Dies ist entscheidend für die Skalierung, um Agentic AI skalieren zu können, ohne dass es zu operativen Engpässen kommt.

5. KI- und Daten-Governance werden geschäftskritisch

Mit der zunehmenden Verbreitung von agentenbasierter KI und autonomen Workflows gewinnt Governance zunehmend an Bedeutung. Ohne robuste Maßnahmen zur Datenqualität, Rückverfolgbarkeit, Sicherheit und Compliance steigen die Risiken von Fehlern oder unbeabsichtigten Folgen. Gartner prognostiziert, dass die meisten KI-Projekte bis 2027 aufgrund unzureichender Daten-Governance die Erwartungen nicht erfüllen werden.

Im Jahr 2026 müssen Unternehmen in KI-fähige Datengrundlagen investieren, Anlagen-, Engineering- und Unternehmensdaten vereinheitlichen, Standards und Herkunft sicherstellen und transparente Kontrollmechanismen implementieren. Vertrauenswürdige KI erfordert Infrastruktur, nicht nur Modelle.

6. Von Marktführern lernen: Das vollständig KI-optimierte Werk von Hyundai

Die 2025 eröffnete Metaplant America der Hyundai Motor Group gibt einen Ausblick auf die Zukunft der industriellen KI:

• End-to-End-Optimierung von der Auftragserfassung bis zur Produktion
• Echtzeit-Anomalie-Erkennung mit automatisierten Korrekturmaßnahmen
• Vereinheitlichte industrielle Datenpipelines über alle Fertigungsstufen hinweg

Anlagen wie diese werden sich ab 2026 von einer Ausnahme-Erscheinung zu einem Maßstab für Wettbewerbsfähigkeit entwickeln.

7. KI neu bewerten: Von Produktivität zu besseren Entscheidungen

Die Erwartungen der Führungskräfte an die KI verlagern sich von reiner Zeitersparnis hin zu strategischen Verbesserungen. Studien belegen das:

• Gartner (2025): KI bietet eine Zeitersparnis von rund 5,7 Stunden pro Mitarbeiter und Woche, aber nur 1,7 Stunden davon führen zu höherwertiger Arbeit
• Microsoft (2025): Nur 34 Prozent der CEOs erwarten, dass GenAI die Produktivität steigert; 43 Prozent legen Wert auf bessere Entscheidungsfindung

Diese Reifegradverschiebung verdeutlicht: KI dient zunehmend als Werkzeug für fundierte Entscheidungen, Anomalieprävention und Prozessoptimierung – nicht nur für die Automatisierung von Aufgaben.

Branchenexperten bestätigen das. Laut Boris Scharinger, Senior Innovation Manager und Industrial AI Strategist bei Siemens Digital Industries, unterscheidet sich die aufgabenbasierte Optimierung – in der Regel unter Verwendung handelsüblicher KI-Tools – von dem, was er als „Business Process Reengineering 2.0” bezeichnet: Unternehmen überprüfen ihre digitalen Abläufe ganzheitlich und definieren Workflows mit KI-Unterstützung von Grund auf neu. „Industrielle Führungskräfte werden die transformative Kraft der agentenbasierten KI nur dann wirklich umsetzen, wenn sie es wagen, ihre Prozesse von Anfang bis Ende neu zu gestalten“, betont Scharinger.

2026 als Wendepunkt

Industrielle KI hat sich vom Experiment zu einer strukturellen Fähigkeit entwickelt. Die Konvergenz von industriell trainierten Modellen, KI-Copiloten, physischer KI, menschlicher Aufsicht und robuster Datenverwaltung verwandelt die Fertigung in ein widerstandsfähiges, intelligentes Ökosystem. Unternehmen, die KI in ihre Infrastruktur integrieren, schnell iterieren, Governance ernst nehmen und die Rolle des Menschen für die strategische Aufsicht neu definieren, werden den Wettbewerb der nächsten Dekade bestimmen. (mb)

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Die quelloffene REST-Alternative GraphQL ist ursprünglich den Entwicklungslaboren von Facebook entsprungen und seit 2018 als eigene Foundation unter dem Dach der Linux Foundation aktiv. Ähnlich wie REST ermöglicht auch GraphQL, webbasierte APIs zu erstellen und zu nutzen. Allerdings kommen dabei aus Konsistenzgründen formale Datenschemata und ein Type-System zum Einsatz.

Dieses Tutorial führt Sie durch die grundlegenden Schritte, die es braucht, um eine GraphQL-Schnittstelle zu designen und zu implementieren.

GraphQL-Sprachen und Frameworks

Falls Sie mit GraphQL als API für Ihre Webanwendungen planen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie Ihre aktuelle Programmiersprache und Datenkomponenten beibehalten können. Schließlich sind GraphQL-Bibliotheken für so gut wie alle wichtigen Sprachen verfügbar, die in Produktionsumgebungen zum Einsatz kommen. Clients stehen zur Verfügung für:

• C#/.NET,

• Go,

• Java und Android,

• JavaScript,

• Swift/Objective-C sowie

• Python.

Darüber hinaus decken die Serverbibliotheken weitere Bereiche ab.

Wenn Sie komplett “from scratch” beginnen, sind Sie gut damit beraten, die Programmiersprache, Laufzeitumgebung und Datenschicht zu wählen, mit der Sie am ehesten aus anderen Projekten vertraut sind. GraphQL zu nutzen, bringt hinsichtlich Server oder Client nicht viele Restriktionen mit sich – und es ist Datenbank-agnostisch. Mit Blick auf den Data Layer müssen Sie diesen allerdings eventuell manuell integrieren – je nachdem, um welche Art es sich dabei handelt (mehr dazu gleich).

Wir verwenden in diesem Artikel die Python-Implementierung von GraphQL als Referenz. Die Konzepte und Funktionen sind für andere Sprachen mehr oder weniger identisch.

Das GraphQL-Datenabfrageschema

GraphQL vearbeitet Queries, die aus stark typisierten Feldern in verschiedenen, hierarchischen Arrangements bestehen. Die wesentliche Frage, die Sie beantworten müssen, um eine GraphQL-API zu erstellen: Welches Schema soll für Datenabfragen bereitgestellt werden?

In vielen Fällen können die Abfragefelder eins zu eins auf eine zugrundeliegende Datenquelle abgebildet werden, um alle relevanten Felder in der Datenbank (oder einer anderen Datenquelle) für Ihre Queries offenzulegen. Weil GraphQL-Abfragen dabei im Vergleich zu ihren REST-Pendants wesentlich offener und variantenreicher sein können, sollten Sie von Beginn an planen,

• welche Felder abgefragt werden können und

• wie diese auf die Datenbank gemappt werden.

Geht es zum Beispiel um eine Datenbanktabelle für Filme mit den Feldern title und year (als Ganzzahl), könnten wir eine GraphQL-Query wie die folgende verwenden:

type Character {

title: String!

year: Int

}

Das ! hinter String bedeutet, dass dieses Feld obligatorisch ist. In diesem Beispiel wäre als mindestens title nötig, um die Abfrage auszuführen.

Darüber hinaus sollten Sie sicherstellen, dass die Felder, die Sie über GraphQL exponieren, Typen nutzen, die mit den zugrundeligenden Daten übereinstimmen. GraphQL hat beispielsweise keinen nativen “date” oder “datetime” Datentypen – was im Wesentlichen an der schieren Menge verfügbarer Implementierungen liegt. Wenn Sie die Suche nach Datumsbereichen zulassen möchten, müssen Sie die Formatierung der Daten, die über die API einfließen, erzwingen und sicherstellen, dass diese bei der Abfrage in die entsprechenden Gegenstücke für die Backend-Datenbank übersetzt werden.

Die gute Nachricht: Es kann sein, dass diese Arbeit bereits für Sie erledigt wurde – je nachdem, welches Framework Sie verwenden. Graphene, eine populäre GraphQL-Bibliothek für Python, stellt ISO-8601-formatierte Datums- und Zeitwerte als nativen Typ zur Verfügung.

Falls Ihre Datensatz viele Felder aufweist, legen Sie zuerst die kleinste funktionale Teilmenge derjenigen offen, die keine komplexen Type Enforcements erfordern – etwa einfache String- oder Numerical Queries. Anschließend können Sie die verfügbaren Felder nach und nach erweitern, während Sie herausfinden, wie Sie Abfragen dafür über den von Ihnen verwendeten GraphQL-Connector implementieren.

GraphQL-Daten speichern und abrufen

Zum Speichern und Abrufen von Daten aus Ihrem Backend wird in der Regel die Middleware verwendet, die von der GraphQL-Bibliothek für Ihre Sprache unterstützt wird.

In vielen Fällen können Sie GraphQL diese Arbeit durch Datenschichten für gängige Anwendungsframeworks erledigen lassen. Die Python-Bibliothek Graphene für GraphQL unterstützt zum Beispiel das Web Framework Django und dessen integriertes ORM. Graphene unterstützt auch das ORM von SQLAlchemy, bietet darüber hinaus Support für Starlette sowie FastAPI und kann mit den Datenkonnektoren von Google App Engine sowie dem JavaScript-Framework Relay (wird von React genutzt) interagieren.

Falls Sie einen anderen Data Layer verwenden, können Sie die Middleware– und DataLoader-Objekte von Graphene nutzen, um die Lücke zu schließen. Diese bieten Ihnen die Möglichkeit, manuell zu integrieren. Mit DataLoader haben Sie auch die Möglichkeit, mehrere parallele Anfragen nach verwandten Daten zu bündeln und so die Anzahl der Roundtrips zu Ihrem Backend zu reduzieren.

Das schließt übrigens nicht aus, dass Sie selbst auf einem beliebigen Layer cachen. So könnten beispielsweise die von Ihnen zurückgegebenen Antworten über einen Proxy zwischengespeichert werden, während die Backend-Daten mit Memcached oder Redis zwischengespeichert werden könnten. Allerdings müssten Sie dann dafür sorgen, dass diese Zwischenspeicher bei jeder Datenänderung geleert werden.

GraphQL-Mutation-Queries

Um Elemente in einem Datensatz zu erstellen, zu aktualisieren oder zu löschen, kommt bei GraphQL ein spezielles Abfrageformat zum Einsatz: die sogenannte “Mutation Query”. Dabei gilt es nicht nur zu überdenken, welche Abfragen Sie zulassen und welche Felder Sie dafür benötigen, sondern auch, welche Daten nach der Mutation zurückgegeben werden.

Wenn Sie eine Mutationsabfrage entwerfen, können Sie die Rückgabe einer beliebigen Anzahl von Output-Feldern zulassen. Allerdings ist es wahrscheinlich keine gute Idee, Antwortobjekte über mehr als eine oder zwei Schichten zu verschachteln: Das erschwert es, die Ergebnisse zu analysieren – sowohl bei der Abfrage selbst als auch, wenn es darum geht, Code zu schreiben, der die Ergebnisse verarbeitet.

Ein Fallstrick, den Sie umgehen sollten: Lassen Sie sich nicht von alten REST-API-Designgewohnheiten leiten, wenn es darum geht, wie Sie Ihre Mutation Queries organisieren. Statt wie in REST beispielsweise mehrere Abfragen zu erstellen, um verschiedene Arten von Änderungen an ein und demselben Objekt zu behandeln, könnten Sie das in einer einzigen Mutation Query konsolidieren. Zum Beispiel, indem Sie unterschiedliche, nicht-optionale Felder verwenden, um jede mögliche Operation aufzuzeichnen – wie in diesem Beispiel.

Eine andere Möglichkeit wäre, eine Kombination aus einem Value-Feld und einem Enum Type zu verwenden, um das gewünschte Verhalten zu beschreiben. Ein wesentlicher Vorteil eines Enum ist, dass er eindeutig ist: Sie können ihn verwenden um den Intent präzise wiederzugeben – so dass er in hohem Maße selbstdokumentierend ist. Dabei stehen die Chancen gut, dass die GraphQL-Bibliothek für die Programmiersprache Ihrer Wahl eine Möglichkeit bietet, Enum Types im Einklang mit der sprachinternen Implementierung des Konzepts zu nutzen. Zum Beispiel können GraphQL-Enums in Graphene ganz ähnlich aussehen wie die Enum-Klasse der Python-Standardbibliothek.

GraphQL-Caching und -Performance-Optimierung

Eine GraphQL-Query fragt Daten im Grunde genommen wie jede andere Query ab. Deshalb lässt sie sich auch durch diesselben Methoden beschleunigen, die API-Abfragen mehr Speed verleihen:

• Caching. Jeder Service, der eine Datenbank als Backend nutzt oder Daten von einem Frontend zurückgibt, kann von Caching profitieren – an beiden Enden. Dabei sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass die Verantwortung bezüglich auslaufender Caches bei Ihnen liegt. Es ist wahrscheinlich, dass Sie deshalb die Middleware-Hooks des GraphQL-Frameworks verwenden müssen, um solche Dinge zu triggern. Es wird empfohlen, wann immer möglich eindeutige Identifier zu verwenden, um Client-seitiges Caching zu supporten.

• Cursors und Pagination. Ein Request sollte standardmäßig eine Obergrenze aufweisen, was die Anzahl der auf einmal zurückgegebenen Datensätze betrifft. Ansonsten können sowohl Client als Server mit Anfragen überflutet werden. Sinnvoll ist außerdem, den Clients die Möglichkeit zu geben, explizit die maximale Anzahl der zurückzugebenden Datensätze zu beschreiben – und welche “Page” innerhalb der Daten angefordert werden soll. Die offizielle GraphQL-Dokumentation hält einige nützliche Tipps bereit, um Pagination Metaphors in das GraphQL-Request-Format zu integrieren.

GraphQL-Tools

Auch eine Reihe nativer Tools – und solche von Drittanbietern – stehen für GraphQL zur Verfügung, die es erleichtern, Clients, Server, Schemata und Query-Processing-Layer zu entwickeln:

• Bei Apollo GraphQL handelt es sich um eine Community, die Open-Source-Tools für GraphQL entwickelt – inklusive GraphQL-Clients und –Servern. Darüber hinaus unterhält die Community auch GraphQL Tools – eine Reihe von Utilities, um GraphQL-Schemata zu erstellen und mehrere APIs zu einer einzelnen zu vereinen.

• Wenn Sie eine bestehende Swagger-generierte API nach GraphQL portieren möchten, ist Swagger2GraphQL das Richtige für Sie. Es ermöglicht auch, parallel eine bestehende, mit Swagger generierte API zu warten, so dass Sie in der Übergangsphase beide Standards nutzen können.

• Schließlich hält die Facebook-eigene GraphQL-Community noch ein paar erwähnenswerte Tools bereit: GraphiQL ist eine In-Browser-IDE, um GraphQL-Queries zu erstellen und kann sowohl für die interne Nutzung als auch für Customer-facing-Lösungen verwendet werden. Darüber hinaus stehen auch eine GraphQL-over-HTTP Server- und Client-Suite sowie ein GraphQL Language Service für IDEs zur Verfügung.

(fm)

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Ein qualifiziertes Arbeitszeugnis zu schreiben kostet Zeit. Es gilt, sich zuerst über die Leistungen des scheidenden Mitarbeiters bei Kollegen und Vorgesetzten zu informieren und die Bewertung dann so zu formulieren, dass sie den gesetzlichen Vorgaben – jedes Zeugnis muss wahr und wohlwollend sein – entspricht. Gleichzeitig soll das Zeugnis der Individualität des Einzelnen gerecht werden. Diesen Anspruch können heute viele Personalverantwortliche nicht mehr erfülllen, weil ihnen dafür die Zeit fehlt.

Die Bewertung hinter der Formulierung

Die Folge: Entweder greifen die Personaler auf mehr oder minder passende Zeugnisse von bereits ausgeschiedenen Mitarbeitern zurück, aus denen sie eine neue Variante zusammenmixen, oder sie benutzen eine Software, die nach Eingabe von Schulnoten für bestimmte Kategorien die standardisierten Textbausteine ausspuckt. Oft wird aber auch der Mitarbeiter aufgefordert, sich selbst sein Arbeitszeugnis zu schreiben. Allerdings ist es gar nicht so leicht, die eigene Leistung und das Sozialverhalten zu bewerten. Mittlerweile beschäftigen sich darum zahlreiche Bücher mit dem Thema und zeigen anhand von Beispielen, welche Bewertungen sich hinter den Formulierungen verstecken. Hier die wichtigsten Codes der Personaler im Überblick, die Professor Arnulf Weuster und Brigitte Scheer in ihrem Ratgeber “Arbeitszeugnisse in Textbausteinen” auflisten.

Einleitung

In der Einleitung steht, wie lange der Mitarbeiter im Unternehmen und in welcher Funktion er tätig war. Das Wort “tätig” zeigt schon hier den aktiven Mitarbeiter. Weniger gut, da passiver sind Formeln wie “wurde beschäftigt” oder “Hatte zu erledigen”. Wird im Eingangssatz nur die rechtliche Existenz eines Arbeitsverhältnisses betont (“Das Arbeitsverhältnis dauerte von/bis”, “xy war von/bis Angehöriger unseres Unternehmens”), kann dies andeuten, dass der Mitarbeiter aufgrund langer Fehlzeiten nur kurze Zeit wirklich arbeitete.

Positions- und Aufgabenbeschreibung

Es genügt nicht, die bloße Position oder Funktion zu nennen, da sich in der Praxis hinter gleichen Begriffen unterschiedliche Aufgaben und Kompetenzen verbergen. Ein Beispiel dafür ist etwa der Projektleiter. Erklärungsbedürftig sind auch englische Funktionsbezeichnungen (etwa Technical Support Engineer), da sie außerhalb der Branche oft nicht verständlich sind. Fällt die Aufgabenbeschreibung zu knapp aus, könnte das so ausgelegt werden, dass der Mitarbeiter nicht gut gearbeitet hat.

Ein Pluspunkt ist, wer sein ein Arbeiten als “selbständig” oder “eigenverantwortlich” beschreiben kann. Die Begriffe sollten aber nicht eingeschränkt werden, da sie eher negativ wirken. Beispiele dafür sind: “Zum Teil selbständig”, “nach Vorgaben/ unter Anleitung selbständig”. Wichtig ist auch, bei welchen Aufgaben Selbständigkeit testiert wird. Ein Negativ-Beispiel ist: “Er erledigte weitgehend selbständig alle Routine-Aufgaben.”

Wichtig ist auch die Reihenfolge, in der die Aufgaben genannt werden: Das Wichtigste kommt immer zuerst, weniger qualifizierte Aufgaben am Schluss. Werden Routineaufgaben besonders betont und wichtige Tätigkeiten mit dem Wort “neben” eingeführt, kann dies abwertend wirken. Ein Negativ-Beispiel für Entwickler: “Neben dem Aufbau des Qualitäts-Sicherungsprozesses übernahm Herr Maier klassische Software-Entwicklungsaufgaben im Java/J2EE-Umfeld.”

Wer sich als dynamischer Mitarbeiter darstellen will, sollte aktive und erfolgsbezogene Verben wie erledigen, verbessern, optimieren, einführen, realisieren, erreichen, steigern, erzielen, etc. wählen. Passive Formulierungen wie “Wurde eingesetzt/beschäftigt/versetzt” signalisieren oft fehlende Initiative oder Unselbständigkeit.

Beurteilung der Arbeitsbereitschaft

Positive Signalwörter sind hier Einsatzwille, Fleiß, Interesse, Initiative, Engagement. Heißt es dagegen “Er setzt sich für die Interessen der Firma ein”, ist das nur eine Umschreibung einer puren Selbstverständlichkeit und nicht sehr aussagekräftig.

Beurteilung der Leistungsfähigkeit

Ein zentraler Punkt im Zeugnis, hier geht es um Intelligenz, Auffassungsgabe, Urteilvermögen, Kreativität, Belastbarkeit, Ausdauer, Ausbildung, Berufserfahrung, Fachwissen und auch Weiterbildungsaktivitäten.

• Intelligenz/ Auffassungsgabe: “Er hat eine (ungewöhnlich) rasche Auffassungsgabe”, “er arbeitet sich rasch in neue Probleme ein”.

• Belastbarkeit: “Er ist auch in schwierigen Situationen sehr gut belastbar und handelt dabei ruhig und überlegt.”

• Flexibilität/ Kreativität/ Vielseitigkeit: “Sie ist jederzeit fähig und bereit, auch schwierige Aufgaben selbständig zu lösen.” “Er stellt sich auf veränderte Arbeitssituationen schnell ei n und ist daher vielseitig einsetzbar.” Den Begriff “visionär” sollte man dagegen sparsam verwenden, da er auch als weltfremd gedeutet werden kann.

• Fachwissen: Hier werden die Aussagen im Präsens formuliert, da der Mitarbeiter auch nach dem Ausscheiden aus dem Unternehmen noch über sein Wissen verfügt. Positiv sind hier Sätze wie “Frau X verfügt über ein umfangreiches, fundiertes und aktuelles Fachwissen, das sie stets zum Nutzen des Unternehmens sehr gut in der Praxis umsetzte. Wer in seinem Zeugnis aber liest, dass “Seine umfangreiche Bildung ihn stets zu einem gesuchten Gesprächpartner machte”, hat wahrscheinlich zu viele Privatgespräche im Büro geführt. Negativ wirkt auch, wenn nur Anforderungen beschrieben werden ( “Diese Aufgabe erforderte Kenntnisse in…”).

• Weiterbildung: Erfolgsbezogene Aussagen wie “Hat sich angeeignet/ vervollkommnete” sind besser als “Wurde ausgebildet” oder “Hat absolviert”.

Beurteilung der Arbeitsweise

Hier geht es um Selbständigkeit, Sorgfalt, Gewissenhaftigkeit und Zuverlässigkeit. Wird aber die Sorgfalt und Genauigkeit eines Mitarbeiters ohne Aussage über die Arbeitsmenge gelobt, kann das als Indiz für die mangelnde Arbeitsgeschwindigkeit gelesen werden. Auch ist es ein Unterschied ob “Herr Müller pünktlich ist ( = besonders am Feierabend, persönliche Eigenschaft) oder ob Herr Müller seine Arbeit pünktlich erledigt ( = termingerecht).

Zusammenfassende Beurteilung der Leistung

Sehr gute Beurteilung: Sie hat die Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt. Wir waren mit seinen Leistungen stets außerordentlich zufrieden.

Gute Beurteilung: stets zu unserer vollen Zufriedenheit.

Befriedigende Beurteilung: Sie hat die Aufgaben zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt. Sie hat ihre Aufgaben voll zufriedenstellend getan.

Ausreichende Beurteilung: Sie hat ihre Aufgaben zufriedenstellend getan.

Mangelhafte Beurteilung: Er hat die Aufgaben zum großen Teil zu unserer Zufriedenheit getan. Sie hat ihre Aufgaben weitgehend/ in der Regel/ meist zufrieden stellend getan.

Beurteilung des Sozialverhaltens

Hier wird das Verhalten gegenüber Kollegen, Chefs und Externen beurteilt. Wird nur die Kollegialität (“Im Mitarbeiterkreis gilt er als toleranter Kollege”) herausgestellt, deutet das auf Schwierigkeiten mit den Vorgesetzten hin. Beispiele für eine (versteckte) negative Bewertung des Sozialverhaltens sind:

• “In letzter Zeit kam es zu Konflikten mit dem Vorgesetzten/ Auseinandersetzungen im Kollegenkreis” ( sehr negativ, kann Alkoholkonsum andeuten)

• “Frau Schuster hat ein bescheidenes und zuvorkommendes Wesen” ( = sie ist zurückhaltend, angepasst, unterwürfig)

• “Mit ihren Vorgesetzten ist sie immer gut ausgekommen” ( = Anpassung um jeden Preis)

• “Sein Verhalten war ohne Tadel/ hat nie zu Klagen Anlass gegeben.” (Damit wird ausgedrückt, dass es auch nicht lobenswert war).

• “Anspruchsvoller und kritischer Mitarbeiter (= anspruchsvoll gegenüber anderen, eigensüchtiger Nörgler”)

• “kontaktfreudiger/ allseits Beliebter/ kontaktwilliger Mitarbeiter” (= kann im Sinne von Sexualkontakt missgedeutet werden)

Wenn bei qualifizierten Mitarbeitern und Führungskräften Basistugenden wie Pünktlichkeit oder Zuverlässigkeit übermäßig betont werden, kann das eine bewusste Abwertung bedeuten. Beispiel: “Wir bestätigen gern, dass Herr Müller mit Fleiß und Ehrlichkeit an seine Aufgaben herangegangen ist.” (= aber ohne fachliche Qualifikation).

Schlussformel

Fast drei Viertel aller Zeugnisse enthalten den Hinweis, dass der Mitarbeiter das Unternehmen “auf eigenen Wunsch” verlässt. Diese Formel wird zum Teil bei Kündigungen durch den Arbeitgeber oder Aufhebungsverträgen verwendet. Zweifel weckt sie im nächsten Vorstellungsgespräch dann, wenn der Lebenslauf des Arbeitnehmers nach dem Arbeitsverhältnis eine Lücke aufweist oder der nächste Job einen beruflichen Abstieg bedeutet.

Bei einer betriebsbedingten Kündigung kann der Mitarbeiter verlangen, dass diese im Zeugnis genannt wird und der konkrete Grund wie Auftragsrückgang oder Rationalisierung genannt wird.

“Für ihren weiteren Berufsweg wünschen wir Frau Schulz alles Gute”: Zukunftswünsche, Dank und Bedauern gehören in jedes gute Zeugnis von qualifizierten Mitarbeitern. Fehlen sie oder werden sie nur sehr kurz ausgesprochen, mindert das den Wert des gesamten Zeugnisses. Ganz wichtig sind hier die Zukunftswünsche: Wenn sie nicht ausgesprochen werden, wirkt das wie ein grußloser, unversöhnlicher Abschied, der auf eine tiefe Verstimmung hindeuten kann.

Aufbau eines Zeugnisses

1. Einleitung ( Personalien, Gesamtdauer der Beschäftigung und Funktion im Unternehmen, Erläuterung zum Unternehmen)

2. Aufgabenbeschreibung

3. Beurteilung der Leistung und des Erfolgs

4. Beurteilung des Sozialverhaltens

5. Schlussformel (Ausscheiden, Dankes-Bedauern-Formel, Zukunftswünsche)

6. Ort, Datum, Unterschrift

Mehr zum Thema?

• Der Klassiker: Weuster, Arnulf, Scheer, Brigitte: Arbeitszeugnisse in Textbausteinen: Rationelle Erstellung, Analyse, Rechtsfragen, 14. Auflage von 2019, 416 Seiten, Richard Boorberg Verlag, 23,80 Euro

• IT-Arbeitszeugnisse, Broschüre mit zahlreichen Beispielzeugnissen für IT-Berufe, herausgegeben von Verdi.

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